Mittwoch, 20. Februar 2008

ein wunderbarer anfang



„Mein Gott, dieser kleine Holzwagen
und die Lichter am Abend
es ist ein bisschen frisch, ja kühl
du hast ja eine rote Nase
komm, nimm meine rote Jacke
wir gehen zu den Pferden“ J.G:

Patagonien, so schreibt Chatwin in seinem Buch, Patagonien gilt in der abendländischen Phantasie für das Äußerste, den Punkt, über den man hinausgeht.
Hudson schreibt in seinen „idle days 1893

„Doch in jenen einsamen Tagen geschah es selten, dass mir überhaupt ein Gedanke durch den Kopf ging; noch seltener kreuzen tierische Erscheinungsformen mein Blickfeld oder bestürmen Vogelstimmen mein Ohr. In dem ungewöhnlichen Geisteszustand, in dem ich mich befand, war Denken unmöglich geworden.... Ich war zu der Überlegungen nicht mehr fähig: mein Kopf hatte sich plötzlich von einer Denkmaschine in eine Maschine mit einem anderen, unbekannten Zweck verwandelt. Denken war, als würde in meinem Hirn ein geräuschvoller Motor in Gang gesetzt; irgendetwas hieß mich ruhig zu sein, und ich musste gehorchen“


„Am Ende der Welt zu sein, das ist doch großartig“
Die junge Frau des Leuchtturmwärters auf Kap Horn

Die gut fünf Millionen Jahre Evolution sind erst der Gedanke, die äußere Form, die gedachte Vorstellung bewusster Lebensform.


„alles ist weit größer und heller
als man am schwarzen Ort des grammatischen Geschehens
überhaupt ahnt“

Johan van der Leeuwen


Wer den Ort des Geschehens, das „wachsam sein“ weiterhin im Gehirn sucht, sucht vergeblich, kreist im alten Weltbild wie die Sonne um die Erde, wie ein altes Zirkuspferd um den dickbauchigen Direktor.

Alles nur Dressiertes, Versponnenes, Matrizen, Schnittmuster, Schuldiktate, das trockene Brot des mentalen Primaten, Gedanken, Definitionen, Analysen, nichts wirklich Nahrhaftes.

Alles im Übergang.
Trommelwirbel aus dem Orchestergraben.

„schweben im Lebenden
wie Puderzucker über dem Sonntagskuchen“ J.G:

Alle Musiker sind mit ihren Instrumenten da.
Ein glänzender Auftakt in 100 Billionen Zellen.

„.....so setzt du also den buddha an die luft und ich pack mir fleisch
von eigens aufgezogenen tieren in die truhe.
da weiß man was man hat!“
Der Indianer

Strawinskys Musik eine Apokalypse, eine Energieenthüllung aus der tiefen Höhe des Erdinneren. Monströs. Riesig. Gewalttätig.

Die beiden Weltkriege im polaren Quadrat des Denkprimaten sind nur unbewusster Abzug, ein Negativ dieser alles verschlingenden Macht schöpferischen Wandels.

„Ein Hauch bewusster Materie
trank mich wie ein Sperling Wasser aus einer Sonntagspfütze“
J. G:

Primitiv enthüllt, sich selbst nicht kennend wer er ist, so sah ich den Menschen im Kostüm Sapiens, alles sei zu Ende, sich schwarz denkend, irrend, ohne eine Blüte im Haar.

Denken, ein flaches, rückläufiges Gewächs, ein Moos, hohl und in sich verloren der schöpferische Drang, ein Verlangen nach bewässerter Höhe. Versiert wie ein Talkmaster der letzten Stunden überwuchert es mit raffiniertem Geschwätz und totem Industriezucker blind wuchernd den lichten Grund der Erde.

Das geflügelte Pferd Pegasus schlägt mit dem Huf gegen den Fels und löst im schwarzen Stein den lodernden Sturm der mächtigen Herden des Lichts aus.

„von irgend nach aufn weg“
flanzdörfer, junger dichter aus DDR Zeiten,
man vermutet von der Stasi in den Freitod getrieben


Alles wird überführt.

„Das Glück, mit Menschen beisammen zu sein.“
Franz Kafka

Beizeiten muss ich meine Wegbeschreibung weglassen."

aus "schlamm des lotos"  ©   by  J. G: 

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überaus

 still ein blatt im wind   ©   by  J. G: