Mittwoch, 25. August 2021

wohltuend

 

blind
süßer klang
mondbeschienen
 
gebeugt 
über sich selbst
neigt die stimme sich
zart 
über den rand der welt
fällt 
gleichsam einer kirschblüte 
schamlos nieder
 
unerhörtes singt
    beginn von allem

J. G: 
 

Dienstag, 24. August 2021

Sie liebt


"Schickt ihn hinaus in die Schlacht.
Den Nachgeborenen.
Helden.
Eintrag im ewigen Buch.
Auf dem Schlachtfeld der Münzen.
Der Lohn
Der Geliebte der Mütter vollendet den Auftrag.
Seit Äonen.
Auf dem Schild, die Weisung.
Auf der Waffe die Gravur.
Tod dem Feind.
Du
Held, 
im Kampf, 
töte den Tod,
entreiße das Kleinod,
die glückselige Münze,
Glanz des unsterblichen Kindes.
 
Heimkehr.
Seit Tausenden von Jahren
Der Siegerkranz.
Ihr zu Füssen kniet er nieder.
Dem Kinde das Schwert.
Das Geschmeide ihr um den Hals,
das Haupt des Feindes zu Füßen.
Vollendet hat er.
Getötet den Feind.
Jedoch nicht den Tod.
Leben.
Seit Äonen.
Was für eine Irrtum." 
 
J.G:

 

hinauf


In meinem weißen Bett

liege da

döse vor mich hin

 

Dinge 

Rosen, Schuhanzieher

Petersilie, Straßenlaternen 

Mauern und Mäuse

Fische

Sapiens 

selbst Gesichter

ich

verschwunden

 

Liege nur da

fahre auf 

und nieder

 alles ineinander

übereinander

miteinander

alles strahlt

eins 

und doch zwei 

 

In meinen Zellen

flimmert

Kosmos

die Hochebene

eines jungen Elefanten

 

Zerfall

von Welten

radioaktiv 

das Entstehen

passiert mich


meine Lungensäcke

holen Licht

  

Zwischen meinen Beinen 

weiße Wolkendecke 

Erde

Du.


J. G: 

Montag, 23. August 2021

Klotzmaterie


„Der Tod ist ein provinzieller Erlass und wartet auf seinen Vorhang.
Es wird nicht mehr lange dauern, da werden über den irdischen Gartenzaun hinweg im kosmischen Geschehen Welten entdeckt sein, die die Wandlung der lebendigen Form nicht mehr mit dem Grabstein Lebenstod bekränzen, sondern in einer sonnenhellen Wiege, befähigt in bewusster Lebensphysik, aufheben.

Es ist also nicht mehr notwendig sich gegenseitig massenhaft das Leben zu nehmen, nur weil man sich eine Welt, eine andere als diese, nicht vorstellen kann.“ J. G: 

 

„Das Gemisch direkt zu den Kerzen jagen,
ohne Zerstäubung im Vergaser.
Rohe Materie direkt in den Bereich der Transzendenz.“
B. Hrabal, Sanfte Barbaren
 

Samstag, 21. August 2021

Freitag, 20. August 2021

Einfallwinkel

 „Immerzu regt sich Schöpfung“ 

„Ein rauschendes, jedoch sehr, sehr schwaches Signal des Ereignisses von einem Beginn.“  

„Zusammen spielen wir eine wirklich große Partie“
 
 „In diesem Tanzschritt hotten wir bis uns die Füße weh tun, wir drohen sogar solange damit über die halbe Welt zu tingeln, bis der Tanzboden unter den Füßen stumpf wird und uns dabei ein neues Bohnerwachspatent in den Sinn kommt.“
 
„Mein literarischer Nachbar, der Tscheche, dem Journalisten in die Goldene Stadt Aspirin-Braustabletten hinterher tragen, und er sie mit zorniger Hand, wenn sie mit anschmeichelnd neben ihm Platz nehmen wollen, verjagt, ja, der Prager Pepik hat ausgesiegt, er hat den Gipfel der Leere erreicht und sieht sich unrasiert noch nicht einmal mehr im Spiegel.  Im Verblühen wendet sich alles was er einmal gern hatte, alles was ihn zu dem gemacht hat, was er jetzt für die anderen und an sich selbst ist, gegen ihn. 
 
„Ach die Bücher, Nein, ich will nicht. Ich bin müde. Ich komme morgen wieder." 

                        "Im Versiegen des letzten Tropfens seines Zigeunerlebens, schleppt er sich durch die Prager Gassen wie ein zu                             spätgeborener Zwergflamingo auf dem Weg durch die Salzebene der Kalahari. An seinen kurzen Beinchen                                 heftet sich, schmerzhaft Erinnerung an Erinnerung, Salzkristall an Salzkristall.“

     „Die Besserung ist wirklich zauberhaft“ Japanische Weisheit


J. G: 


Donnerstag, 19. August 2021

Mit jedem...

„...Atemzug ...
bewundern meine Zellen im Stillen wie im Lauten das Hiersein, im Meer wie auf dem Land, in der Stadt wie auf dem Dorf, mit dem Wald, mit den Gräsern zusammen, im Garten mit den Blumen, den Beeren, im Spiel mit den Kindern und des Nachts in den Träumen.
 
Mit all den anderen ...
um den Tisch herum bestaunt das ins Helle geworfene Ich mit den Myriaden von Gesten, den Tönen, den vielen Silben, den Farben, dieses offene Geheimnis, das wir in diesem wundersamen leeren Raum aus Kommen und Verschwinden mit all den Sternenhaufen drum herum hier sind.
 
Welch wundersamer Wurf ...
auf die Bretterbühne das Leben doch ist, das eines schönen Tages in einem Bett aus Staub, im Flirren des Verschwindens, sich selbst erneut vorauseilt.“


                      ©   by  J. G:

Mittwoch, 18. August 2021

o tochter der sonne


entflammt 

in den tiefen der grossen wasser

strömst du ungeboren aus den himmlischen gärten

vorbei an den zweigen der glückseligen 

hinauf zu den irdischen palästen

dein unsterblicher wille donnert mit zehntausend hufen 

seit äönen über die ebene

in der oase der smaragdgrünen brunnen

lädst du die 

safrangelben schätze 

der vier könige

auf die schwarzen sättel

der morgendämmerung

trägst mit dem wind

in den frühen stunden der tage 

die blütenkelche zu den taufbecken


J. G:

 

 

 

Dienstag, 17. August 2021

koh-nin


Es passiert alle, nicht allen“
 
 
 „Im Kopf allein geht es nicht mehr.“

Break on through to the other side“ 
J. Morrison

 „Eine Verjüngungsepoche, 
so wie Johann Sebastian es in Leipzig notierte auf seinem vertikalen Notenblatt.“

„O du schaffender Gott 
in der Materie 
in mir o Seele,
hast du dich erhoben“ 
 
„Denken neolithisch. 
Wahrnehmen integral.“
 
"Arbeit ist die schwindende Basis einer mechanischen Ära, die jetzt ihrem schwererarbeiteten Ende entgegen sieht.“
 
 "Das Tätigsein im Leben bekommt seinen Aufgang im Alltag."

„Erfinden wir die Götter neu, 
all die Mythen der Äonen, feiern wir Symbole aus tieferen, älteren Wäldern.“ 
J. Morrison
 
„Das Wort, das Zugang zu dieser Lichtung hat, ist das der mündlichen Überlieferung. 

"Deshalb scheint es gegeben,
da die Buchstaben in den Zeitungen und in den lauten Medien vertauscht sind, scheint es bedeutsam zu werden zusammenzukommen,
um wirklich zu hören was der andere an seiner Seite sagt.“

J. G:
  

Delta

Eine Entscheidungsebene, ein neues, mentales Wirkungsfeld ist mit dem Auffinden der kosmischen Hintergrundstrahlung im Vakuum der Zelle aufgedeckt. 

Die Hintergrundstrahlung, die Strahlung aus den Anfangsbedingungen des Universums, passiert passiv als physikalischer Informationswert das Zellvakuum.

Die biologische wie mentale Lebensentwicklung im „Block“ wird hierdurch mit den "Anfangsbedingungen" permanent synchronisiert und steht damit seit Äonen informativ in einem kosmischen Ereigniszusammenhang. 

Schon vor allem besteht diese Gleichungsbrücke, auf der Materie und Bewusstsein die Plätze tauschen können, auf der molekulares Leben sich auf der Zellebene ständig in einen Gesamtzusammenhang aktualisieren kann. 

Sie bildet die mentale Brücke für eine Superposition der Lebensmaterie. Aktiv und mental zugeschaltet kann sich biologisches wie mentales Leben zu höheren, bewussteren Sozialformen entwickeln, die dem physikalischen Lebenswert einer Ganzheit entspricht.“

© J. G:

axis mundi



alles

ist zweifach eins

nimm teil

am unteilbaren

schöpfe mensch


© J. G:

alles

 herrlich

weiblich

© J. G:



Ende der Dekade


An allen Ecken und Enden 

Erosion

 öffentlich

feudale Landnahme

Mann 

umbringen

Kopf ab

Frau vergewaltigen

mein Land

 

am Ende

alles nur Reklame

ganz real

Bonbons und Explosionen

ausradiert

das Abendland

elend rot verwischt

der Zauberschleier

Morgenland

ganz exklusiv

und edel präsentiert 

der tödliche Gewinn

um den Hals der Kokubinen

 

vorneweg 

wie immer

all die Liebesnarren

gaukeln blind und tröten laut

zum letzten Gefecht

 

You want it– yeay

You want it– yeay

You want it– yeay

do it yeay

 

Hochgerüstet

und smart gereiht

Sichtblenden

Nervosität 

Konspiration

und all die lila Diener

Reklamemacher

der Segen

für den Höllentrip

 

es eilt

es eilt

Termin

Termin

hoch 

höher

hinauf

alles hinter Glas

machen sie

machen sie

machen sie

schnell

der Ersatzstoff

identisch

total identisch

wahnsinnig

identisch

alkoholisiert

die Sucht

der Seele

nach Unsterblichkeit

machen sie

schnell

es eilt es eilt

stürzen sie los

hinunter

in die Kaufschluchten

hin zu den Mitarbeitern

der Konsumarbeit

hinein

in die prallgefüllte postmoderne 

Konfettiparade

der ultimative

Kick and Rush

obendrauf der Koksverkauf

elende Gier

Und Lust

gnadenloses Kreisen

um die sonnenlose Welt

sexy Cocktailparty 

um Markt 

und Masse 

in Pelz und Position

 

Meine Herren

die Sache steht 

„wir gehen rein“

ganz früh 

im Januar

der Befehl

global

die Offensive

Marsch

und los

weltweite Auflage

in Hochglanz

auf Schlachtenleibern 

immer wieder günstig

die Kronjuwelen

der schöne Strahl von Ewigkeit

am Massengrab

Da

das ICHichICH 

das schöne Haben

der Besitz 

von allem

fort

 

o mein Gott

all die Freude

ausschließlich 

für immer und ewig

heil und hurra

gekrönt 

der Selbsternannte 

 

O Dali

auch deine Krücken sind jetzt weg

 J. G: 

Vorhang auf

Au revoir

Das Ende der Vorstellung 

religiösen Missbrauchs


J. G: 

Sonntag, 15. August 2021

beileibe

"Das tiefe Verlangen des Lebens nach Einssein, in der Stunde der Geburt des Universums strahlend aus dem seidenen Faltenwurf des Kosmos glückselig in die Verteilung des Einen in allem entwischt, über die Äonen des sonnigen Drehens im All eingelöst, in der niederen Natur im blutigen Akt des "fressen und gefressen werdens"umworben, in dem NU einer Sekunde wortlos in der Liebe gefunden, dieses junge Begehren durchströmt seit Anbeginn als stilles Gebet jedes Sandkorn, schwimmt in jedem Bakterium im Algenteppich der Weltmeere,  schwingt in jeder Zelle des Planeten und singt an jedem Regentag in den gefiederten Kehlen sein Lied."

J. G: 

so spät noch

Monsieur,  kommen sie herein mein Atelier steht ihnen offen ach ja das große Bild bin noch nicht ganz fertig ihren Brief habe ich gelesen si...