Donnerstag, 25. Juni 2009

der mensch...

"...wendet sich ab von dem ruinösen Betriebssystem der Geld- und Menschenfresser." 

J.G: 

die zweite kopernikanische Wende

„So wie die Erde nicht der Mittelpunkt des Universums steht, so ist auch das Hirn des Sapiens nicht das Zentrum des Bewusstseins.

Das Zentralgestirn der individuellen Wahrnehmung stellt der ganze Lebenskörper mit seinen 100 Billionen Zellen, der nur darauf wartet, dass das Präsens der Lebensphysik, eine Passage in den Zellen,, in den Entscheidungsprozess intelligenter Lebensgestaltung wahrgenommen und eingeübt wird.“  

Johan van der Leeuwen

Samstag, 6. Juni 2009

taufbecken

„das Werk ist vollendet,
sie entdeckten diese Weite selbst,
auf der ein Deckel liegt“
Rig Veda V.29.12


"Vor mir stand das schwarze, etwas größere Auto meines Nachbarn auf der linken Seite, dort wo die alten Sträucher stehen. Bekleidet mit einem leichten Fluss von Licht, starrte ich auf das Auto und merkte wie bewusst alle Existenz ist. 

Der zwielichtige Schleier vor meinen Augen hob sich wie ein alter Vorhang im Theater und mir wurde für einen Moment die Ansicht der Welt in ihrer wahren Gestalt offenbart, hell und klar. Eine Erlösung und so voller Liebe, ungeteilt, eins. Man möchte weinen, nur noch weinen vor Glückseligkeit." 

J.G:

Donnerstag, 4. Juni 2009

waschgang


„Sie haben den Mut, im Reich des flüchtigen, 
niemals wiederholbaren Augenblicks zu leben“
Robert Lawler, Am Anfang war der Traum, Seite 297, 
über das Leben der Aborigines


"Meine Moschee auf den Kopf gestellt und das weiße Himmelbett in die Waschmaschine gesteckt. Alles andere, Bettzeug, Kissen, dreckige Strümpfe, warf ich an die frische Luft. Die Nacht davor verbrachte ich unruhig, wachte nach einem Kampf auf den Katalaunischen Feldern schweißnass auf besudelten Schlachtfeld auf. 

In einem Interview mit Reinhold Messner erfuhr ich, dass die Akklimatisation des Körpers in der Höhenwelt im Schlaf stattfindet. An was, so stelle ich mir hier die Frage, akklimatisiere ich mich? 

Wenn es so sein sollte, dann könnte man vermuten, dass die eigene Art im Theater der Evolution schlafen muss, damit die Intelligenz von 4 Milliarden Jahren ungehindert die notwendigen Anpassungsvorgänge vollzieht.
Der analytisch, kontrollierende Wachposten, die Besitzstandswahrung der eigenen Art, der physische, vitale und mentale Widerstand im engen Kästchen des Sapiens, wird im Schlaf runtergefahren, das Bellen, Beißen, Quaken und Denken der Gehetzten und Gejagten, der Mörder und Ankläger erhält im Schlaf, während das Drehbuch des Tages noch einen dramatischen Abspann verlangt, eine wohltuende Pause." J.G:

Mittwoch, 3. Juni 2009

laborwerte



„Denn ich fühle mich, wenn auch mild,
 so doch ausreichend verbrannt“ 
J.D. Salinger

„Die interne Verlauf ist jetzt besser zu lesen.

Noch arbeitet das Immunsystem gegen das "Alles und Nichts", verteidigt das blasse Winkeldasein von einem seperaten Ich. 

So auch bei mir. 

Verblendet sieht es hellen Freund als dunklen Feind, lauert im hohen Gras dem noch jungen Leben auf, hetzt es zu Tode, reißt es mit dem Biss in die Flanke im Sprung nieder, zerreißt mit hungrigem Maul die braune Decke, knackt mit Hyänenkiefern das Knochengerüst, reißt mit dem Löwenmaul das rote Muskelfleisch aus dem braunen Fell, zieht mit Geierschnäbeln die Sehnen von den Knochen, poliert mit dem Marsch aus Käfern und Gewürm den aufgerissenen Rachen, klaut mir mit dem heillosen Segen des bakteriellen Befalls, noch bevor ich mir mit dem Denkzettel meines toten Leibes Notizen machen kann, den Urstrom von Licht aus meinen Knochenzellen.“ 

J.G:



gamboge

"Das Motiv für den Buchstaben findet sich nicht allein in dem Wort „Innen“, als Antwort auf die Frage, wo ist der Sitz der Sonne. Das wissen im Grunde alle am Lebensprozess Beteiligten, jeder Krümel Materie kennt hier seine Heimat. 

Seit Anbeginn der Zeiten scheinen diese zwei Silben die Lebensmaterie in helle Begeisterung zu versetzen und auf der Weltentreppe heimwärts, empor zu treiben, nach Hause, dorthin, wo der Impuls zu existieren physisch geboren wurde, jedoch geistig nie wahr. Was für ein herrlicher Anstieg."


J. G:

so spät noch

Monsieur,  kommen sie herein mein Atelier steht ihnen offen ach ja das große Bild bin noch nicht ganz fertig ihren Brief habe ich gelesen si...