Samstag, 9. Februar 2008

der weiße tisch

früchte und blüten


„hoch tief kommen die tage zur welt
wie regen auf die trommel fällt“
van zandt


des dichters atem
vergoldet
das liebesblatt


„Ich sprengte durch jene Nacht ohne Ende, allein,
Lehmgrund streifend und Korn und Träume und Quellen.
Hinter mir ließ ich die Wälder
Zusammengeschrumpft wie Jahrhunderte,
die Bäume, die sprachen,
Metropolen, grüne, des Bodens Geschlechter“
P. Neruda

die nacht schläft
ruht in wonne


„es ist noch vor dienstbeginn
und ich sinke auf die knie
einen kinderschuh über dem horizont küsse ich den heiligen hügel
lege mein schwarzverschmiertes ohr in ihren schoß und höre
ja ich höre wie das alte glas in mir zerspringt
o was für ein glanz auf dir
mein kohleherz“ 


J.G:


der morgen
frisches erwachen
was für ein heller glanz
auf allen dingen



„Zwei Sonnen im Innenhof zogen flammend ihre Bahn“
M. McIron

und dann das gartenbett
im dunkelroten mohn
ganz dicht
bei all den grünen gräsern
die blauen himmelsdecken

Ganz und gar Sie.
Mit einem Lungi um die Hüften sah ich sie von der Terrasse kommend.
Erfüllt hinaus ins Freie.
Nur kurz.
Die Farben gewischt.
Für den Bruchteil einer Sekunde nahm ich das in Sommerfarben hingeworfene Bild an mich.
Beglückt auf der Erde.
Der Indianer saß vor seinem Tippi.
Sie, den Blick in Rosen.
Wonnetrunken.
Leicht aufgestützt, die Ellenbogen auf den angezogenen Knien.
Tabak in der rechten Hand. Wolken machend.

„Sie ritt in jener Nacht
den besten aller Wege“
G. Lorca


  ©   by  J. G: 


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