Montag, 25. Februar 2008

für vincent

In dem Buch „Das Geheimnis der Farben“ von Victoria Finlay, las ich einen Satz von einem kleinen, untersetzten Mann.


„Es gibt Maler,
die die Sonne in einen gelben Fleck verwandeln,
aber es gibt andere, die dank ihrer Kunst und Intelligenz
einen gelben Flecken in die Sonne verwandeln.“ P. Picasso

In dem Buch macht sich Frau Finlay, eine Engländerin und lange Jahre Kulturredakteurin bei der South China Morning Post, auf die Farbreise in die Länder der Welt. Hier eine kleine Geschichte aus Indien.

„Was ist geru?“ fragte ich.
„Orange“, erwiderte er und zeigte auf sein Gewand, das ihn als Angehörigen der höchsten Klasse der Bihar-Yogis auswies. „Es symbolisiert das innere Licht.“ Und gelb? „Gelb ist das Licht in der Natur. Es regt die Seele an, während Schwarz die Seele beschützt.“ Ich nickte und bedankte mich, doch er war noch nicht fertig. „Sehen sie, Gelb muss erst einem Reinigungsprozess unterzogen werden.“ Victoria Finlay

In dem langen Prozess der Umwandlung des Physischen in Bewusstsein, eine Reise durch Äonen, steht die Spezies Sapiens in ihrer Entwicklung zum Menschen seit Jahrtausenden ständig vor einer schwarzen Wand, die hartnäckig im Gehirn des Denkprimaten behauptet, man käme, wenn überhaupt, in alle Ewigkeit nur tot auf die andere Seite. Wenn die Zellen das sterbliche Mantra dieser schwarzen Wand als universell gesetzgebend dahin beten und ihm mit dem Ritual dieser elenden Wiederholung die eigene Auffahrt in das Sonnenhelle versperren, so wäre die sinngebende Folge, dass die Zellen des Körpers, aus dem das Leben sich seit Äonen organisiert, dass diese Zellen womöglich selbst mental begabt, empfänglich sind und das die Spezies Sapiens in ihnen noch etwas weiteres, ein helleres Gelb auf die Leinwand pinseln kann." J.G:

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überaus

 still ein blatt im wind   ©   by  J. G: