Sonntag, 28. April 2013

steht geschrieben














"Beim Eintritt in die Wiege der Wiedergeburt erkanntest du mit dem wachen Auge eingeborener Materie die Verkehrung der Welt. Alles stand Kopf und war seitenverkehrt. Diese unbewusste Raserei im ganzen Lebenskörper der Welt, derer du in deinem Fieberwahn noch einmal ansichtig wurdest, dieser Irrsinn hatte deine Biografie in deinem vorangegangenen Leben dazu verleitet, Selbstmord zu begehen.

Kaum warst du zurückgekehrt in deinen zerbrechlichen Körper, zerriss dich das Wundfieber dieses verrückten Zustands erneut. Den zusprechenden Trost deiner Eltern fühltest du plötzlich als höllische Verderbnis. Die elterliche Sorge und ihr liebender Zuspruch erinnerte dich in dieser Nacht an das Rufen deines Sohnes Friedrich, der dich damals flehend davon abhalten wollte, die Dienstwaffe auf dich selbst und damit auf alles andere Leben zu richten. All das Leid, dem du damals nur mit Selbstmord auszuweichen wusstest, schleuderte dich in diesen nächtlichen Fieberstunden erneut in den eiskalten Wartesaal einer kosmischen Leichenhalle. Mit Händen und Füßen schlugst du in jener Nacht unbeugsam um dich, lehntest dich gegen jenen Wahnsinn des Leidens auf, die jeden Krümel und jede Kreatur bis in das letzte Atom bemächtigt.

Wie durch ein Wunder überlebtest du diese furchtsame Nacht. Überraschend stellte sich nach einigen Tagen Besserung ein. Die innere Wunde der Wiedergeburt verheilte schnell, verflüchtigte sich im Krankenbett und wurde im fiebrigen Mantel der Einbildung versiegelt. Von da an war das kindliche Spiel vorbei. Später dann, viel später, nach dem Erlernen des Segel hissens, entdecktest du für dich das blanke Wort der Dichtung als Eingang in die weite Welt." 

  ©   by  J. G:

Montag, 15. April 2013

in Decken gehüllt











„Die Grundfrage ist die nach Licht.
„Alles andere ist dem untergeordnet,
auch die zivilen Fragen des Überlebens,
die Fragen nach Sex, Macht und Tod.“
Johan van der Leeuwen

Mittwoch, 10. April 2013

überaus

 still ein blatt im wind   ©   by  J. G: