Freitag, 24. Februar 2017

Allerorten

Die Katze ist aus dem Sack.

"Volk" wird wieder in Marsch gesetzt.
Wie immer, aber anders.
Das Banner der Menschenfresser geflaggt.
Am Stadtrand,
die Mördergruben bereits ausgehoben.

Kein Mensch folgt mehr diesen Totengräbern.
Johan van der Leeuwen

könig von kish













Erhaben
Die Tochter des Himmels
Erhaben ihre Macht und ihre Schönheit
Erhaben der Glanz ihres Reiches

Mein König

An allen Ecken und Enden
Aufmarsch und Erosion
öffentlich
feudale Landnahme
Modern Talking
Mann
umbringen
Frau vergewaltigen
Kopf ab
mein Land

am Ende
alles nur Reklame
tote Kinder
die Werbekampagne
für Schuld und Rache
Bonbons und Explosionen
ganz real
am Boden
das Abendland
im Morgenland
rot verwischt
der Zauberschleier
Tod
um jeden Preis
ein gigantisches Wachstum
ganz exklusiv
und edel präsentiert
die Quote
der tödliche Gewinn
nackt und furchtlos
der antike Held
mit breiter Brust
vorneweg
das Regiment der betäubten Väter
die Mütter
die Liebesnarren
wie immer
wund geschlagen
kniend vor dem Massengrab
das letzte Mal
die kurze Andacht
Denkmal aus Vulkangestein
seit Jahrtausenden
das letzte Gefecht

You want it– yeah
You want it– yeah

es eilt
hochgerüstet
und smart gereiht
es eilt es eilt
Sichtblenden
Nervosität
Konspiration
und all die lila Diener
mit dem privaten Fahrstuhl
nach oben
der Top Termin
technisch auf dem höchsten Stand
moderner Höllentrip
am Stammbaum der Primaten
auf dem allerletzten Ast
im obersten Stock
Kreditgeschäft
Geld und Zucker
kolossal
Ersatzstoff
ruhelos
betörend
berauschend
erregend
erschütternd
massenhaft
die Variation
identisch
alkoholisiert
militarisiert
genetisch infiziert
total
der Spaß

der Krieg
reine Verwechslung
der Glanz
auf den Knöpfen
macht sie alle
irre
befiehlt
in allen Höhen und Breiten
in allen toten Winkeln
in allen Tiefen des Alls
äonenlang
den Feuerruf
die Suche der Materie
nach sich selbst

Mein König

Weltöffentlich
das Maß der Täuschung
die Illusion
vom Ursprung getrennt
das große Selbst
der generelle Fall der eignen Spezies
grandioser Selbstbetrug
fanatische Frömmelei
Schulweisheit
Verfälschung
luxuriöse Drift
der steile Ritt des Planeten
auf dem ruinösen Bullen
abwärts durch die fetten Schluchten
hinunter in den bodenlosen Schacht
rauf auf den blanken Opfertisch
hin zur der Warenpracht

Mein König

in den Taschen der Masse
ein Materieloch
blankes Entsetzen
Nichts strahlt jetzt mehr
als Das
in den Auslagen
auf den breiten Tresen
die Jahrhundertlosung
bereits im freien Fall
Arbeit macht frei
ganz und gar elend die Konzentration
in allen Banken und auf allen Altären
der Handelsmetropolen
in die Tiefe der Tiefen
in die Taschen des Metalls
an den grünen Tresen des blauen Balls
hinein in das blitzsaubre Geschäft
mit einem Klick
hinein in den gnadenlosen Hochglanz
der absoluten Freiheit
heute im Sonderangebot
alles doppelt
verblendet
versklavt
das kapitale Bauwerk
im letzten Stadium
doppelt und dreifach
unbewusst
die Arbeit der Arbeit
Konsumarbeit
Business
freier Eintritt
Meine Damen meine Herren
Liebe Kinder
Freier Eintritt für alle
Helfer und Mithelfer
Zivilisten und Parteisoldaten
schnell schnell ihr Mütter
Bürger, Bauer, Edelmann
es eilt
auf der Erde
es eilt
hinein ins Vergnügen
im Park der Sensationen
wartet das Ungeheure
der letzte Zeitvertreib vor Ladenschluss
Sudden Death
die geile Cocktailparty
kreuzdummes Buhlen der weißschwarzen Riesenegos
der tote Monsterrapp
reißender Absatz
mein Herz
postmoderner Koksverkauf
eine grandiose Linie
die elende Gier
um Markt
und Masse
in Pelz und Position
Parteitag der Primaten
gnadenloses Kreisen
um die sonnenlose Welt

dort unten
zwischen den blauen Meeren
die letzte Schlacht
um die feudale Macht
alle Widerstände
beseitigt
diplomatisch bereinigt
von den Geheimdiensten
der krude Pakt fest geschmiedet
im ersten Quartal
das Attentat
weltöffentlich angekündigt
und gut vorbereitet
der geheime Aufmarsch
Plan Null Eins
hundertprozentig
wir gehen rein


Mein König

früh
im weißen Licht von Ur
kurz vor dem Ende der kosmischen Dekade
ergeht der gewaltig machtlose Befehl
Überfall
Einmarsch
Selbstzerstörung
die totale Offensive
der schon innerlich Entthronten

doch dieses Mal
dieses Mal passiert beides
Offensive und Offenbarung
beides
passiert gleichzeitig
den Liebeskörper
total global
durchsichtig für alle
innen
bereits hochentwickelt
der Aufgang
helle Materie
doch bislang nur im Negativ
zu sehen
der Lichtsatz
im goldenen Körper
der Silben

Mein König

Erhaben
Die Tochter des Himmels
Erhaben ihre Poesie
Die tiefer und höher hinaufreicht
Als Leben und Tod es je vermögen

Anmutig weidet Inanna
Die Tochter des Himmels auf dem gestuften Opfertisch
Unsterblich strahlt
Der große Lebenskörper
Liebe
Erde
Mein König
Erde von Uruk

J.G:

Ein Poem an den König von Kish,
vor Jahrtausenden König in Mesopotamien und König von Ur.
Geschrieben wurde das Poem zu Ehren seiner Tochter Inanna,
die Verse schrieb.

Dienstag, 21. Februar 2017

Meine Lieben,

danke für die Grüße aus der Provence.
 Ich schicke Euch einen Song mit Gregory Porter, „Take me to the Alley“ 

Ja, die Endlichkeit, das ist schon so ein merkwürdiger Referenzwert.
Je jünger man wird im Lebensalter, je mehr sieht man sich veranlasst sich auf ihn zu beziehen, ist doch seltsam, oder?

Oft höre oder lese ich dieses „zum Schluss“ oder „am Ende“ will ich noch mal….
Ja; wie denn zum Ende? Was für ein Ende?

"Verzeihen Sie diese Nähe.
Doch die Offenbarung der Kindheit will verraten sein. Nicht erst nach Schicksalsschlägen. Es sind jene hellen Stunden, in denen die Erde in allem erblüht und das hingeworfene Leben von innen aufscheinend erkennt, warum es strahlend in diese Welt entbunden ist.“

Ich schaue mich um, in jede Himmelsrichtung, das ist doch nicht zu glauben, nirgendwo ein solches Ende zu finden, weder im Weltenall, noch in dem Raum der kleinsten Teilchen, kein Ende, einfach kein Ende und kein Anfang in Sicht.

 Von wem und wieso bin ich angehalten mich auf jenes Ende zu beziehen, nur weil ich eines Tages meine Koffer packen muss?

„Mit dem gelassenem Schritt von Millionen von Jahren ziehen die Dickhäuter grau und erhaben direkt vor mir über die Ebene hin zu den Wasserlöchern Schritt für Schritt in einem wandernden Bett aus Staub. Noch nie habe ich das Ereignis zu leben in einer solch erschütternden Klarheit gesehen. Es war, als wäre mir ein trüber Schleier, getaucht in einen saueren Stoff nutzlosen Denkens, von den Augen genommen.“

Ihr Lieben, ich versuche die Buchstaben meines Leben in diesem Riesenreich zusammenzusuchen, in dem ich gerade mal 1 Meter weit spucken kann, jedoch mein Empfinden ins Unendliche greift, da wo es nix mehr zu greifen gibt und doch etwas ist, was ich nicht weiß und was ich auch nicht glauben kann und doch ist…

Das sind ganz besondere Buchstaben, die ich nicht missen will und die sich meist in den unbemerkt vom Zählwerk des Verstandes in den Zwischenräumen so herrlich weiblich tummeln..
Ich schreibe dies, meine Lieben, da ich auf Eurer Karte das kleine Wörtchen "Endlichkeit" gelesen habe.

Und ich, ja ich in meiner Endlichkeit bin so Unendlich ausgedehnt, achtsam in der Grundtiefe dieses Riesenreiches, der Liebe. Da könnte ich manchmal ganze Wassereimer heulen vor lauter Seligkeit, dass ich das fühlen darf mit meiner „Spuckweite. 

Ja, hier ist es derzeit eiskalt und glatt, die Menschen machen kleine Schritte.
 Ich denke an Euch und seid eine Weile umarmt.
 Liebe Grüße J.G: 

Montag, 20. Februar 2017

so spät noch

Monsieur,  kommen sie herein mein Atelier steht ihnen offen ach ja das große Bild bin noch nicht ganz fertig ihren Brief habe ich gelesen si...