Donnerstag, 15. Dezember 2022

ihre hand


im gras

madame

mein blick

im blau

wie schön

das liegen

im tor zur welt

madame 

sehen sie doch

hier 

nichts ist

hinter

alles

ist in

zeitlos

in allem

hinaus

da

schnell

madame

machen sie ein foto

hier 

mein hand

kommen sie

wir gehen

zum weißen fluss

© J. G: 

Sonntag, 25. September 2022

don't wait

 i'll come with you

© by  J. G: 

not waiting for this world


"Should the species sapiens 
succeed in adapting to the constant change 
and the open intelligence of planet Earth, 
should it succeed in suspending that intelligence of life 
contexts as consciousness within itself, 
will it be enabled to leave the unconscious operating system of war and violence, 
this will initiate a historic step in becoming human." 


Johan van der Leeuwen

Mittwoch, 14. September 2022

Freitag, 9. September 2022

1000 Gärten


Hier im Licht

Der Blüten

Madame

Sind wir 

Ganz und gar

Vertraute

Taufrisch

Sie

Ein Blaustern

Ich

Der Buttervogel

Kommen sie

Nur einen Flügelschlag

Auf die Singwarte

Hier 

Das Dachfenster des Leibes

Dort 

Sonnenhell

Die Himmelslampe

Goldflirrende Fäden

Materie

Züngelt

Hellauf

Im Liebesgrund


© J. G: 

Montag, 29. August 2022

meine täglichen Übungen


"Alles was mich passiert"

Will man einmal hinter die Kulissen des Theaters schauen, ohne den gesetzlichen Gerichtsstand, dem mentalen Filter der Beurteilung, wie auch dem Bekenntnis zur einer öffentlichen Moral des materiellen Überlebens, diesem ganzen sinnsuchenden Nervkram „was das Ding/Leben eigentlich ist“, dann stellt sich doch manchmal Unerwartetes ein, ein Zustand, der bislang im Alltag für nicht „tragbar“ erachtet wird..

"Sie glauben ja gar nicht, wie verwirrend es ist, das hier alles lebendig ist"

Alice im Wunderland

Die digitale Detektierung menschlichen Verhaltens durch Tech-Konzerne wie auch durch autoritäre Strukturen von Staaten basiert auf der Beobachtung und selektiven Auswertung durch eine binär geschaltete KI, die aus einem „entweder/oder“ Komplex der Überlagerung von Verhalten Freund oder Feind, wie auch Wirtschafts-Wachstum von Irgendwas, "Macht -Gewinn-Einfluss", hinter den Kulissen mit Billionen Bits pro Sekunde abzulesen versucht.

Nimmt man das Wahrscheinlichkeitsfeld der Quantenphysik einmal als Blaupause, wird bei dieser Art wirtschaftlicher und staatlicher Observation von Verhalten nicht die Gänze des bewussten Potentials von einer 4500 Millionen Jahre währenden offenen Richtungsintelligenz mentaler Lebensmaterie erfasst, sondern mit dem Separatismus einer neuronalen Selektion nur das „entweder/oder“ Schema, das die Welt münzverhaftet und absolutistisch weiter in jenen unvereinbaren Gegensätzen am Leben hält.

Diese binäre Auswertung kann also nur sagen, der Beobachtete ist entweder tot oder er ist lebendig, Freund oder Feind, Gewinn oder Verlust, 

Der „entweder/oder“ Selektion von mentalem Verhalten von Lebensmaterie bleibt der Zugang in die Black BOX der offenen Lebensintelligenz verwehrt. Die binäre Codierung kategorisiert un operiert sozial wie fiskalisch demnach nur, „tot oder lebendig“, "Freund oder Feind", "Gewinn oder Verlust".

In der Black Box selbst, wo sich beide Zustände unbeobachtet überlagern, beide Zustände "tot und lebendig" über hunderte von Millionen Jahren selbstreflexive Lebensformen kreiert haben, es im Grunde keine Trennung gibt zwischen beiden Zuständen, sie also kohärent sind, lebensbewusst, dort glänzt das gebohnerte Parkett für den Tanz des Lebens prächtig und erwartet die unterschiedlichsten Paare jeden Tag aufs Neu für den Ball der Saison.

Diese Lebensmaterie, die eine offene Richtungsintelligenz vorweist, also noch nicht abgeschlossen ist in ihrer Entwicklung, ein Komplex von 4500 Millionen Jahren Evolution selbstreflexiver Lebensformen, wie u.a. die Spezies Sapiens, hält sich in ihrem von informativer Wahrscheinlichkeit erschlossenen Verhalten, ohne Beobachtung, Berechnung, Kontrolle, Überwachung, „bewusst“ in der BlackBox des Daseins immer an beiden Orten gleichzeitig auf, eben in dieser Intelligenz von 4500 Millionen Jahren Erdgeschichte. Wobei die kosmische Note auf dem ersten Blatt der Sinfonie immer am Anfang verzeichnet ist.  


"Sie glauben ja gar nicht, wie verwirrend es ist, das hier alle Dinge bewusst sind"


Sollte man in seinem Alltag bewegt sein von dem bewussten Verhalten der "tot und lebendig-Materie" in der BlackBox etwas in sich unbeobachtet passieren zu lassen, die Dinge, Teilchen, Leben, etc. einfach einmal unzensiert „sein  zu lassen“,  sie fern von einem neuronalen "Vorurteil" zuzulassen, dann könnte man sich unverhofft nach der ganzen Vorstellung in jenem Theater selbst auf der Bretterbühne der Ereignisse einmal wiederfinden und erstaunt hinter dem Vorhang sehen können, wie sich das Fabelhafte in Wirklichkeit ereignet. 


© J. G:  

Dienstag, 23. August 2022

The headline

war is the old frame of sapiens thought,

not that of man.  

© J. G: 

es geht ...

... nach florenz, madame 

packen sie ihre koffer

und vergessen sie nicht ihre hutschachtel

 

lassen sie uns dahin reisen, madame

wo die schönen wesen in lila atlasseide gehüllt sich in die landschaft betten

dorthin madame

wo ihre liebe erwacht

und der süßen umarmung tempel baut

hell und nah

und wenn sie dann, madame,

auf dem kurzen hügel 

vor dem kleinen dorf einen augenblick verweilen

ja madame

dann werden sie sich an mir berauschen können

 

ha madame

sie lachen

sie sind mir wohlgesonnen

sie werden am süßen duft meines herzens fühlen können

wie ihre schäumenden leidenschaften verwelken

 

ja madame

dann wird der himmel sie

erblühen lassen

sie werden es an meinen grünen augen ablesen können

dass ihre nächtlichen wanderjahre vorbei sind

 

und dann madame

ja dann

in der zweiten woche einen ausflug nach orvieto

dort, wo der tenor scattoni mit seiner frau auf dem markt eier verkauft

 

dort

wo man darauf bedacht ist

dass arbeit das weite leben nicht allzu sehr stört

dort

wo man selbst noch in großer zeit gehen kann

 

es wäre schön madame

wenn wir es dann noch schaffen würden andrea pisanos „spes“ auf der südtür der

 florenzer baptisteriums anzuschauen

gleich vorn am portal

zeigt es die allegorische darstellung der göttlichen materie

 

o madame, packen sie ihre koffer

und vergessen sie nicht ihre hutschachtel

© J. G:  

Sonntag, 21. August 2022

mit


ideen

 

madame

sind einige zu überzeugen

doch weit mehr ist verlangt

kommen sie

gehen wir dort hinauf

schauen sie

der einfall selbst 

ist bar ohne zeuge

schon vor allem

glanzvoll

seelenstoff

materie

jeder krümel 

kennt

seit äonen

in seinen fuchsbau

schon vor allem

jenes berühren

kommen sie 

nur noch ein paar schritte

hier hinauf

madame

 

sehen sie 

dort unten 

rot glühend

der fall

der eisernen stadt

aus dem blinden schlaf

hier 

meine hand


© J. G: 


 

 

 

Samstag, 20. August 2022

mit ihrem wort

madame

den händen

materie

zu berühren

körper

sie

bewusst

der nie stirbt

madame

welch ein glanz

im menschenboot


© J. G: 

Samstag, 13. August 2022

ach


da sag ich mir
lass 
all den schauspielern ihre waagerechten bretter
und ihr so in pathos deklamiertes
wohin nur
wohin
bleib du nur bei deiner schiefen bahn
der schiefen ebene
dem offenen raum
deiner leere
und der requisite
licht
ja, und dann noch die kleine leiter
die darf auf keinen fall vergessen sein
wenn alles auf die seite schwenkt

© J. G: 

Mittwoch, 10. August 2022

vorhanden

„Bei dieser Ignoranz handelt sich nicht nur um eine grobe Unterlassung, ein Versäumnis, ein Irrtum der Spezies Sapiens, der ich selbst angehöre. 

Es ist schlicht einfältig, sich selbst als kreativer Teilnehmer, als Subjekt, über Jahrhunderte als Lebewesen aus der Entwicklung von bewussten Lebensformen herauszurechnen. 

Übrig bleibt unter dem Strich auf dem Rechenbogen der blasse Gewinn am seelenlosen Objekt. 

Diese Mathematik ist nicht nur einfältiges Überlebensmuster und desaströser Fingerabdruck eines unbewussten Betriebssystems, sondern auch eine kriminelle Unterschlagung, eine wirtschaftliche wie soziale Entstellung der Menschwerdung. “ 


© J. G: 

Dienstag, 9. August 2022

soweit

 
Von allem bist du so los gebunden, frei schwebend im All, in allem da, nah bei mir, den Himmelsschlüssel in der Hand. Das Blau des Himmels färbt dich in die Weite, wo das weiche Blei meines Stiftes in der großen Andacht seinen Horizont sucht.

Behängt mit dem Ornat der lila Bevormundung, entwendet das lumpige Gewand im Beichtstuhl den strahlenden Kuss der Materie, das Lid des göttlichen Kindes, verlangt am Ausgang sich ergebend den ewigen Stoffwechsel, das Eisen der blanken Münze im Opferstock, befiehlt mit dem Kreuzzug das fromme Bekenntnis des Untertans, als höriges Brandzeichen auf nacktem Gebein.
 
Ich bin kurzsichtig, sehe nur schemenhaft in die Ferne, muss mir im Kinosaal des Lebens, um die handelnden Personen und ihre Hinwendungen, um die eine oder andere Kehrtwendung, Seitenstepp und auch Rückwärtssalto genau zu verfolgen, eine Brille aufsetzen. Am Sonntag, bei einem Spaziergang mit Freunden am Fluss der Ereignisse, zerbrach die randlose Brille unglücklich in der Reverstasche meines Jacketts. Zwei Tage fehlte mir das feine Glas. Vielleicht daher die dreiste Unschärfe, mit der ich die Buchstabensuppe weiterhin versalze.
 
Als C. G Jung auf seinem Totenbett lag, richtete er sich noch einmal auf, hob seinen bleichen Kopf und mit den Augen, die bereits fliehend Ausschau hielten nach dem nahen Aufenthaltsort, hauchte er mit jenem klaren Ton der Nomaden und Sternendeuter in die Myriaden Pulsare : „Ach, bin ich immer noch in dem kleinen Kästchen“.

Wie soll auch die strahlende Schönheit des Weiblichen in ein kleines Denkkästchen passen? Ganze Armeen von Ideologien, Religionen, Schleier, Kopftücher und Küchenzeilen haben das in den letzten Jahrhunderten versucht und sind an der bewussten Ausdehnung von Nichts und Materie armselig mit ihrem Hirn verdurstet, an jener Quelle, aus der wir sattsam schon vor allem schöpfen. 

© J. G:  

 

Freitag, 5. August 2022

Anmut der Schmetterlinge

Alles ist nichts gegen das Wirkliche, das mit Liebe belebte, die so poröse Sekunde, der Augenblick fallenden Lichts in dunkler Kaverne. 

Mit einem Atemzug passiert das Helle meine Zellen, löst sich das an das Ende gebundene Wort schwarzer Buchstaben von meinem irdenen Grab. Das hornhäutige Gesindel aus Lehranstalten, Fibeln, Klingelzeichen und Hofpausen fällt mit einem Mantelwurf. 

Die acht Himmel der Sterblichkeit singen ihr letztes Stück. 

Dann fällt der Vorhang.


Der Schrei meiner Tante auf dem Sofa und das unermüdliche Entsetzen meines Vaters über den Großbuchstaben der Tageszeitungen waren der äußere Anlass, dass ich mich bei diesem Anblick immer wieder so fühlte, als würde mich ein gewaltiger  Riese gegen meinen jungen Lebenswillen in seine Hand nehmen und mich mit dem kleinen Finger seiner rechten in seine geschlossene Eisenfaust stopfen.
 
Eine ungeheuere Kompression erfuhr ich in dieser Eingebung, so wie aus dem Wandel über Jahrmillionen aus biologischem Leben Kohle und Erdöl wird. Nur bei mir geschah es in diesen Tagen des kindlichen Entzückens in Sekundenbruchteilen. Unmittelbar fühlte ich mich in die Tiefen des Erdinneren gepresst und sah unter mir direkt in das glühende Herz der Erdmitte, weit hinein und hindurch, dort, wo jeglicher Lebenshauch in mir seinen glühenden Anfang nimmt. 
 
Seltsamerweise erlebte ich diese Art von geologischer Selbstherrlichkeit nicht als Katastrophe, so wie man sonst aus Gewohnheit dazu neigt ein solches Geschehnis als Unglück  wahrzunehmen, wohl, weil die noch sehr junge Spezies Sapiens im allgemein noch von der heillosen Furcht geplagt ist, auf der dahinwandernden dünnen Kruste des Erdmantels gottvergessen und mutterseelenallein Leib und Leben zu verlieren und für immer und ewig aus dem Eldorado des Daseins auf Nimmerwiedersehen zu verschwinden.“  Aus „Licht den Tagen voran“

Der neunte Himmel.

Sonne des immerwährenden Tages.


Einstweilen sind Tage vergangen, sonnig Tage im Frühling. Noch 5 Tage bis Ostern. Die Luft kälter belebt, der Himmel zeigt sich windig und angefüllt mit grauen Wolken.

Muriels König ist krank. Es ist wohl der Backenzahn im Maul ihres treuen Pferdes. Gestern Abend rief sie mich gegen halb 11 Uhr an. Gedankenlos fiel ich bereitwillig in den Schlaf als es klingelte. Mein erster Gedanke, den ich erwischte war, die Nacht ist rum, aufstehen. Ich nahm das Telefon vom Tisch neben dem Bett und sah Muriel und zwei Herzen aufleuchten. Ich legte das Telefon mir im Lieben auf das rechte Ohr, die Augen hielt ich geschlossen, wohltuend blind. „Hallo Muriel“, „Hallo Seymour“, „Da, der Mond, das reicht mir“, sagte sie im süßen Klang der mondbeschienen Nacht, den Klang, den ich so liebe. „Doch heute Nacht reicht mir das nicht“, flüsterte sie mir liebestrunken ins lauschende Ohr. 

In ihrem Handwerk ist sie oft genötigt über mehrere Meter laut ihre Stimme zu erheben, um die einfachen Gebote in die Sättel und Zügel zu bringen. In Freude überschwänglich galoppiert sie mit dem Wort in Bündeln und Garben manchmal über Tische und Bänke, kommandiert und befiehlt falsche Haltungen aus den Übungen und verweist übermütig im jungen Ton auf Pfade in freier Wildbahn. Alles doppelt und einmalig. 

Mit süß verlockender Stimme sitzt sie manchmal vergnügt in ihrem weißen Auto und tiriliert aus den grünen Zweigen ihrer Kehle Frohsinn in die Welt. Fast jedes Lied aus dem Radio begleitet sie mit dieser Freude am Leben. Sie singt und singt und beglückt damit auf ihrer Fahrt über Land für Sekunden alle Zäune, Überlandmasten, Begrenzungsstreifen, Häuser, Toreinfahrten und Geschwindigkeitsmesser.

Über sich selbst gebeugt neigt sich ihre Stimme im Palast zuweilen zart über den Rand der Welt und fällt gleichsam einer Kirschblüte aus Schönheit geboren schamvoll nieder. 

Das Unerhörte singt. 

Kohlenstoff, seit Anbeginn der schwarze Mann im Gedankenbild, der ewige Ruß auf dem Glas der Wahrheit, flackerndes Zwielicht im Kurbelkasten des Denkens, seit Äonen stürzt er im leeren Watt des Alls liebestrunken in den Schmelztiegel innerer Sonnen hin zum Zeichenstift in unserer Hand.

Die Welt erwacht.

Sie ist und wird.


© J. G:  

Sonntag, 31. Juli 2022

so

wunderbar schief 
und brüchig diese Welt. 
auf ihr liegt 
die wunderbare art der fügung
die schöne geliebte
glänzende präposition 
immer ein um 
und ein dazwischen
und ein auf und davon
herrlich
heute jedoch mehr ein empor nach tief
statt immer nur weit weg

J. G.  

Wir



© copyright 2003 by Jonathan Goodwill 

 

„Der erste handfeste Beweis für alles. 

Ich.“ 

A. Sebold

 
Angeklagter: „Am Morgen des 22. Aprils 1994 führte man die Gefangenen Tutsi hier herunter zum Waldrand.“
Richter: „Waren sie dabei?“
Angeklagter: „Ja“
Richter: „ Dann sagen sie bitte wir!“
 
Auch wenn wir nicht dabei sind, sehen wir doch alles als reale Verfassung unserer Welt in allen Medien. 
Wir sind also dabei.

Sagen wir also „WIR“, ja, wir sind dabei.
 
Angeklagter: „Wir zwangen die Tutsi, sich dort drüben flach auf den Boden zu legen. Unser Anführer nahm seine Keule und erschlug sie einen nach dem anderen..... Dann wurde unser Anführer müde und befahl mir, ihm zu helfen. 
Eine lebte noch. Er drohte mich umzubringen, wenn ich die alte Frau nicht töte.“
 
Wir hören Nachrichten.
 
Angeklagter „Ich nahm eine Axt.“
Richter: „Eine zum Holzfällen?“
Angeklagter: „ Ja! Mit zwei Hieben schlug ich ihr den Schädel ein.“

Zitate: aus der Zeit Dossier vom 20.März 2003

Wir lesen Zeitung.
 
„Bevor wir die Opfer hierher brachten, schickten wir einen Boten zu unserem Dorfbürgermeister Emmanuel Ntezilyayo. Wir ließen ihn fragen, was wir mit den Leuten tun sollen. Emmanuel befahl uns: Tötet sie alle!“
 
Was für ein Leben ist das?
 
Ein immerwährendes Schlachtengemälde wird da vor uns jeden Tag auf der flimmernden Leinwand der Moderne prächtigst ausgebreitet. 
 
Die Barbereien der Clans des alten Europa fressen sich immer noch jenseits der Akropolis wie schleichendes Gift in die Fundamente einer zur Erzählung geborenen Welt. Bei der Entdeckung des neuen Landes stieg das Morden und Brandschatzen wie ein gewaltiges Ungeheuer aus dem Überseegepäck. 
 
Eine ätzende Säure marodiert immer noch als lüsternder Rachegott in den schwarzen Straßenzügen und raubt den hungernden Leibern das letzte Bündel Hoffnung auf ein sattes Leben. Ekelerregend schmutzig und verderbt  klebt das Blut an ihren weißen Händen, das mit frommer Gottesfurcht, eisernem Hunger nach Gold und Erz und mit römischem Rechtsgebaren der Gewalt reingewaschen wird. 
 
Ein Staat Israel in Palästina, der auf Töten, Krieg und Gewalt aufgebaut ist, ein Irrweg Ein Staat Palästina, der auf Töten, Krieg und Gewalt aufgebaut ist, ein Irrweg. 
 
Mit Töten das Morden beenden, das ist die „geistige Pest“ der Spezies Sapiens und muss im Inneren jedes Einzelnen zum Menschsein überwunden werden. 
 
Ist dieses mordende Töten des Feindes, dem ureigenen Fremden, dem Leben, im Inneren erkannt und überwunden, denn es ist das Töten des eigenen Lebens im Fremden, dann erst ist der äußere Grund erreicht, den beide Seiten in einem Land betreten können: Zusammenleben. 
 
Dieser innere Frieden stellt dann den äußeren Ausgangspunkt einer neuen Verfassung sowie der Staatsgründung eines freien und unabhängigen Landes mit dem Namen des Gründervaters beider Völker, deren Töchter und Söhne sie ja alle sind, Abraham. 
 
Zu seinen Töchtern und Söhnen sprach er: „ Seht, unser Land.“ 
   

© J. G:  

 

 

Freitag, 10. Juni 2022

Montag, 6. Juni 2022

Belle Epoque

„Liebe der warme Körper, 
Poesie das flüssige Gold
Seele 
die Familie
Bewusstsein im leeren Raum
das mich
 bis an den Rand gefüllt
tagein
tagaus
passiert.

Das ist der handfeste Besitz, 
den ich durch alle 1000 Leben in meinen Hosentaschen finde
und der als mein Butterbrot
für die lange Reise auf dem Küchentisch fertig gepackt
jeden Tag bei Sonnenaufgang
und  Sonnenuntergang
neben meinem Rucksack liegt.“

© by J.G. 

 

 

Donnerstag, 26. Mai 2022

himmelfahrt

 mit all dem sternenstaub

das flammenkind ist fort

seht

dort unten am fluss

der goldene turm ist aufgebaut

der vogel singt wieder...


© by J.G:


Donnerstag, 12. Mai 2022

März 2007



Teuerster, 

"Das Erlebnis in dem Metzgerladen, diese totale Mutterseelenalleinsamkeit, ja, ich hatte auch so ein Erleben, damals in den Rheinanlagen, an einem Baum. 
Plötzlich war die Tante, die Ersatzmutter, weg. Ich lief, vielleicht zwei Jahre jung, um den Baum und fand sie nicht mehr. Nie je so einsam gewesen."

verbleibe bis zum Sommer 2006 

Bh.


Mein König, 
hab die Liebesgabe gelesen. Gewagt, wenn es beide lesen, sie und Martina. 
Am Anfang schlingerst du wonnetrunken durch die Gasse, schlägst hier und da gegen den Fensterläden des Dorfes, klopfst am nächstbesten Hauseingang an, machst die ganze Gasse mitten in der Nacht wach, alle schauen schlaftrunken aus ihren Fenstern, nur um aller Welt zu sagen, liebt euch und seit froh.
 
Ja, was ist nur mit diesem "Mutterseelenallein"?
 
In einem Buch von Ted Simon, einem 69 jährigen Engländer, der mit seinem Motorrad 2001 zum zweiten Mal um die Welt fuhr, heißt es im Rückblick auf seine erste Fahrt, die er vor 1975 machte:

 

"Damals kam mir schlagartig zu Bewusstsein - anders als ich es je zuvor wahrgenommen hatte -, dass ich es wirklich getan hatte, dass ich tatsächlich draußen in der Wüste stand, mutterseelenallein, und das ich ganze Welt vor mir lag." Seite 50 Jupiters Träume
 
In "Licht den Tagen voran“ schreibe ich auf Seite 51
 
"Mit 3 Jahren verlor ich meine Mutter. Nein, nein, nicht wie sie jetzt vermuten und vielleicht schon hier, völlig verfrüht für den Autor, ganz und gar unpassend Mitleid empfinden, nein, nein, ganz und gar nicht. Ich verlor sie aus dem Blick, im Metzgerladen. Eine rein physikalische Angelegenheit. Vielleicht waren es nur 0,02 Bogensekunden, doch ich verlor sie aus dem Blick, sah sie einfach nicht mehr. Ich rannte weinend und verloren aus dem Laden raus ins Freie. Das war im Frühjahr 1953. Monate noch phantasierten meine kindlichen Zellen und gaben sich zutiefst erschüttert von meinem ersten öffentlichen Auftritt auf einem Bürgersteig."

 

Ja, mit dem Lebenstod, diesem engen Kästchen, konnte ich mich noch nie anfreunden, noch nie.
 
Wundersam stachelig hast du die Worte aus dem Garten der Lüste gepflückt und auf dem Markt der Eitelkeiten, Verletztheiten und Dummheiten als genießbare Frucht feilgeboten.
 
Vielleicht ist das auch etwas, was uns im Flussbett am Goldgrund so gut schwimmen läßt.
 
Doch bitte, gebe dich langmütig in allem, nicht übermütig.
 
Jean sagt zu dem bürokratischen Betrieb in dem engen Kästchen:

"Das Hin und Herlaufen in den Gegensätzen"
 
Gruss aus der Stadt am Fluss 

J. G: 

 

p.s.

 

"mühsam werden sie wie die Esel Jahr um Jahr mit Schulwissen beladen und immer noch für dumm verkauft.
 
Es geht nicht gegen Amerikaner oder gegen Islamisten, auch nicht Weiß gegen Schwarz, es geht auch nicht gegen irgendetwas anderes, gegen das man noch sein könnte, sondern es geht um so etwas wie eine Aufhebung, die kommunikative Auflösung eines unbewussten Betriebsystems, das uns alle in einem Lebenstod gefangen hält und von dem wir uns seit Jahrtausenden unbewusst zu befreien versuchen, in dem wir umnachtet Leben töten und nicht bei Tage den Tod in uns aufheben.“
 
Nachdem die globale Gesellschaft am Tisch der Nationen in den letzten 30 Jahren einen ökologischen Messwert des Überlebens in die Bewirtschaftung des Planeten begonnen hat aufzunehmen, und dies auch nur knapp mit einstelligen Prozentzahlen, wird das  gesamte Ensemble des Welttheaters in den nächsten Jahren lernen müssen einen sozialen, einen human kreativen Messwert aufzunehmen, um damit gänzlich in die Aufdeckung der lichten Zusammenhänge des Lebens einzusteigen. Die gegenwärtigen Diskussionen um die Kindergartenplätze werden der Öffentlichkeit womöglich dabei helfen, denn sie sind der tiefhohe Einstieg in einen Dialog „was ist das, ein Kind, das neue Leben."

J. G: 
 

 

 
 
 

überaus

 still ein blatt im wind   ©   by  J. G: