Dienstag, 24. Dezember 2013

mit Erde


Liegengelassen. 
Aufgerissen. 
Ausgeräumt.
Eingekleidet
Eingeäschert. 
Ausgelöscht. 
Verteilt. 
Aufgestiegen.
Runterschauen. 
Vergehen. 
Ruhen. 
Eingehen. 
Nichts. 
Gar nichts.
Immer wieder nichts.
Kein Ende.
Einlass. 
Begrüßung. 
Willkommen. Alle da. 
Licht an. 
Mensch, du! Schön hier.

J.G:

PS. eine gute Zeit für Euch mit all dem und der Welt 

Samstag, 21. Dezember 2013

was mach ich nur


mit all den Buchstaben
in dieser armseligen Welt der Atome
diesem elenden sinnsuchenden Treiben durch das Sonnenfeld
was mach ich nur mit
den seltsamen Molekülgedanken
den kleinen Faunen im Gebüsch
was mach ich nur mit all dem Blütenzauber
in all dem leeren Zweiraum
was mach ich nur damit

soll das kleine Ichich
hinterhergehen
folgen
nachsetzen
gar hinterherlaufen
schleichen
oder nachstellen
verfolgen
Fährte aufnehmen
nachsteigen

soll ich bescheiden nur zusehen
gar zielen
und aufs Korn nehmen
dann alles notieren
Vorteilsmuster erstellen
mit meinem vom Urknall verbrannten Hirn

soll ich alles beaufsichtigen
mütterlich behüten
staatlich überwachen
geheimdienstlich bespitzeln
auf Patrouille gehen
alles im Auge haben
Tag und Nacht Wache halten
sie auf allen Straßen und in ihren Häusern überwachen
auf ihre Kleinen aufpassen
sie in Fabriken beschäftigen
sie beaufsichtigen
sie auskundschaften
alles sichten
und dann beurteilen
mit was nur?

soll ich sie mit dem kleinen Ichich
auf dem Heimweg auskundschaften
sie registrieren lassen
sie an der Grenze durchsuchen
reagieren
rezipieren
dokumentieren
und einbehalten
mir alles merken
dann im Büro verarbeiten
mir einprägen
alles zu hause verdauen
dann am nächsten Tag eintippen und registrieren
und weiterhin kontrollieren

soll das kleine Ichich
vor lauter Daten
in all dem hin und her von Null und Eins
anfangen zu schielen
mich dann selbst beschatten
beim Arzt untersuchen lassen
mich stellen
soll ich vielleicht auf diesem Wege
alles gewahren werden
in der Zwangsjacke aufwachen
und nur noch glotzen
und dann irgendwann
frühmorgens
um halb sieben
in den Zellkernen aufwachen
das Fenster
zum Innenhof weit aufmachen
und laut rufen
frei lassen
lasst sie frei
alle sofort frei lassen


J.G:

Freitag, 22. November 2013

Die

Spezies Sapiens
getrennt
von allem
haust armselig
und ganz allein
in einem unbewussten Betriebssystem
das Geld 
und Menschsein frisst



Johan van der Leeuwen

Sonntag, 17. November 2013

Dienstag, 12. November 2013

Annahme


„Da die Vermessung der Welt, 
weder auf dem kosmischen Rechenblatt noch im Inneren der Lebensphysik, 
keinen Anfang und kein Ende zeichnet, 
wäre es doch töricht zu meinen, mit dem Tod wäre alles zu Ende.
Das ist weder zu glauben, noch zu wissen.“ 

Johan van der Leeuwen

Montag, 4. November 2013

Mein Freund


Anfang der 90ger, als es anfing mit den populären Rechnern, und man deren Gewohnheiten noch nicht kannte, da habe ich zu diesem elektronischen Liebhaber einmal gesagt, als er ein Gedicht vom Stengel frass, "da macht der Affe löschen".

Das Maß, mein Freund, das ist dir doch als alter olympischer Ringer bekannt, das ist Vergangenheit, eine Einheit der Aufklärung, der des eigenen Schrittes in Dukaten und Zentimetern, abgemessen mit den Scheffeln des Kaufmanns und Landvermessers.

Das Gewicht, auf das können wir ja auch nicht mehr setzen, wo doch alle lebensphysikalischen Werkstoffe leichter werden, und fliehen ins dunkle Feld des masselos Wahrscheinlichen.

Wenn, dann würde ich mit den Strahlungswerten des Alters punkten wollen, mein Freund, die sich zum Ursprung, je älter sie sind, ja verjüngen. Diese hellen Lieder können wir dann, wenn die Liebenden sich einmal treffen sollten, an den Küchentischen und in den Cafehäusern zum Besten geben. 

Gruß J.G:


Freitag, 13. September 2013

leib eigen

"Die Spezies Sapiens steuert, motorisiert mit dem unbewussten Betriebssystem, in den realen Gewinn der eigenen Selbstvernichtung.

Massenmord, Mord, Totschlag, Gewalt, Vergewaltigung, Elend, Hunger, Krankheit sowie die Ideologie des eigenen Vorteils in einer. Lebens-Mitwelt sind dabei die ruinösen Gewinne.

Der Mensch wendet sich ab."
Johan van der Leeuwen

Sonntag, 1. September 2013

tausend Gräser












Aus dem Süden ein Boot, 
es bringt ein Schreiben.

Kopf denkt 
Ende
Seele lässt 
fallen
Blütenstaub

J.G:


Samstag, 17. August 2013

unterwegs











madame
mit all den spiegeln auf den hügeln
der nachsicht in den tälern
den bruchstrichen auf den rechenblättern
kommen wir den sternen
und ihren heimaterden kaum näher

madame

kommen sie
geben sie mir ihre hand
sehen sie doch, madame
sehen sie doch nur
da

J.G:


Montag, 29. Juli 2013

festland













in mir

schon vor allem
du
o geliebte seele
mit seichtem schlag der flügel
wendest du alles
empor

J.G:

Donnerstag, 4. Juli 2013

Anschlag



Es dämmert
Ganz weit oben
Wütet eine Bombe
In den Bergen
Schneefall
Von den Zweigen
Fällt es leise
In die Täler
Der Menschenkinder
An den Küchentischen
In den Cafes
Schon vor dem Winter
Massenhaft
Mit gutem Tabak
Und einem Schnaps
Geknackt
Das Bankschließfach
Die krude Welt der Datenfresser
Enthüllt
In ihr
Das Maul der Geldfresser
Den Kindern bekannt 
Das elende Geschäft der Menschenfresser
Abgewirtschaftet
Entmachtet
Das grob geschaufelte Grab
In uns
Ein Allesfresser in großen Scheinen
Von den Höllenhunden
Abgehört
Los ihr Armseligen
Auf
Nach vorn
Zu des Menschen Fall


J.G:














so spät noch

Monsieur,  kommen sie herein mein Atelier steht ihnen offen ach ja das große Bild bin noch nicht ganz fertig ihren Brief habe ich gelesen si...