Dienstag, 30. November 2021

liebesbeieinandersein

neu geboren

das kleine wesen

nimmt

die welt so wahr

wie sie ist

eins

greift nach einer kugel

nach dem löffel

zwei

der mutter

greift nach sich selbst


©  J. G: 






Freitag, 26. November 2021

so gut

„Kein Ding wird zu nichts, 

sondern alle Dinge kehren in ihre Elemente aufgelöst zurück“ 

Lucertius, De rerum natura 50 v. Chr.

 

„Mit dem kleinen Unterschied, 

dass die Elemente 

jetzt 

mental aufgeladen sind.

Sie sind nicht mehr nur Dinge,

sie sind auch nicht mehr nur lebendig.

Sie wandeln jetzt auf der Brücke des Lebens

in dem Abenteuer einer sich selbst sehenden Welt.

Lebensmaterie 

befindet sich an diesem Abschnitt der Entwicklung mentaler Daseinsformen

kommunikativ

in einem sich selbst reflektierenden,

physisch bewussten

Aggregatzustand.

Das hat Konsequenzen.

Das Weltbild

eines geteilten 

unüberwindbaren Zeitraumes

zwischen Bewusstsein und Materie ist aufgehoben.

Im ganzen Zell-Körper 

eröffnet sich 

wahrnehmend 

und erkenntnisreich

der Zugang 

in die offene Lebensintelligenz

von 4,5 Milliarden Jahren.

Freier Eintritt.


Johan van der Leeuwen

2008

 

Sonntag, 7. November 2021

© Radioaktive Poesie

Das Wahrnehmen von Welt
 
Mit dem Kopf allein geht es nicht mehr.
 
„Alles deutet darauf hin, dass auf der Zellebene eine mentale Wahrnehmung der Welt als Ganzes generiert wird. 

Die Erde selbst als Subjekt globalisiert an dieser Wegmarkierung dieses offene Spektrum und spielt es als Konstante in die mentale Erkenntnisgeschichte von Welt ein.
 
Ein freimütiger Zugang für das individuelle Lebewesen und das soziale Haus der Natur bietet sich hier an.
 
Es handelt sich dabei um einen allgemeinbildenden Zugang in die Ereignistiefe einer „physisch-bewussten“ Lebensmaterie von 4,5 Milliarden Jahren Ursprung und Gegenwart.
 
Mit ihm findet die Spezies Sapiens nicht nur kommunikativen Eingang in die gesamte, offene Lebensintelligenz des Planeten, sondern darüber hinaus auch gleichzeitig einen würdigen, vertrauensvollen Aufgang in eine Menschwerdung wie emotional in die kreative Landschaft eines sozialen Miteinanders.

Johan van der Leeuwen

Freitag, 5. November 2021

Klick

„o flammende helle

o goldenes licht

regen des himmels

flute mich"

Vor 4500 Millionen Jahren hob sich der Vorhang irdischen Theaters.

Gravitätisch umsorgt im Sonnenbett und verrückt vor kosmischer Strahlung zieht der pulsierende  Ball mit seinen vulkanischen Laboren und den Vagabunden und Nomaden in den Nebelkammern taumelnd seine Bahn.

Die Proben für das erste Premierenstück "at all" finden im Freien, unbedacht satt. Der Intendant des Theaters lässt danach alle Vorstellungen bewusst ins Wasser fallen.

Die Passage eines „Überhaupt-Daseins“, einer inneren Durchdringung und zeitlosen Umarmung der gesamten Tiefe von toter und lebendiger Existenz, erschließt sich über die schlichte Teilnahme jedes Dings und jeder Spezies am kosmischen Weltgeschehen, jener Teilnahme, die ist, atmet, in sich aufnimmt, wahrnimmt, was sie passiert, sich verbindet und in einem Moment wieder alles sein lässt.

Dabei handelt es sich nicht um ein handhabbares Begreifen, einer jener neuronalen Bewegungen im Zerebrum, die sich im Kopf des Teilnehmers bemühen, die Szene in einer Stanzform als Eigentum festzuhalten, sondern eher um ein kopfloses passieren lassen, einer freien Passage an der zerebralen Zollschranke.

So als würde man an einer Waldlichtung stehen, den Wind fühlen und das Licht zu Boden fallen sehen und gleichzeitig befinde man sich irgendwo in den Weiten des kosmischen Geschehens und eine stillgewaltige Ahnung durchflutet einen, in welch einer Welt das kleine Ich mit seinen Füßen am Waldesrand im grünen Gras steht.

Plasma, vielleicht jenes Medium, das den Geist des physikalischen Beginns im Blut als Impression erinnert, ihn gegenwärtig durch alle 100 Billionen Zellen eines mentalen Körpers belebend passieren lässt.

Weltgeschehen ereignet sich im Großen wie im Kleinen in einer rasenden Geschwindigkeit, gleich einem rasendem Stillstand..

Lichtgeschwindigkeit gleich hier mehr oder weniger einem Schneckentempo. 

Die Sensation Welt ereignet sich in einem zeitlosen  Informationsraum, der in seinem Ereignishorizont keinen Abstand hat. Es gibt in diesem „Raum“ offensichtlich keine Übertragungsgeschwindigkeit von einem Ort zu einem anderen. Es ist ein Ort, der keinen Abstand hat zwischen Anfang und Ende.

 Hier passiert alles gleichzeitig. 

Das eigene, zellulär betriebene Herz, lichtet jene rasende Geschwindigkeit, das NU eines Augenblicks, mit einer einzigen Fotografie ab.

Jedes Lebewesen macht bei seinem Auftritt auf dieser kosmischen Bretterbühne sein ganz eigenes Bild von diesem Augenblick. Es ist der Moment, wo es einatmet, den Atem anhält, auf den Auslöser drückt, ausatmet und in der gleichen Sekunde mit dem Bild wieder verschwindet.

 „Alles was mich passiert“

 Jede Lebensform nimmt teil, macht diese Bewegung mit den eigenen Gegebenheiten und Möglichkeiten. Der Interpretation sind dabei keine Grenzen gesetzt. Mit Wau Wau, einem leisen Miau, einem Gedicht, einem Duft, einem Summen oder auch mit einem schlichten Mu.

"Ohne den Transfer kosmischer Strahlung aus der Geburtssekunde des Universums in den lebensphysikalischen Aufbau hat Leben sich nicht in einem inneren Zusammenhang evolvieren können.

Das Subjekt dieses inneren Zusammenhangs bietet der kosmische Atem, die Transzendenz der Materie, das ausstrahlende Talent radioaktiven Zerfalls, die herrliche Begabung zum Wandel, einem Aufstieg über Materie und Leben zu einem Werden, dessen lebendiges Urteil und bewusste Wahl wir sind.

Allerdings kommen die Silben nicht aus einem Teilchenbeschleuniger. 
Sie kommen aus dem Innenhof der Materie, das in der Spezies Sapiens menschlich aufscheint." 


 ©   by  J. G:

Donnerstag, 4. November 2021

Wahrheit

Arbeiten am Haus sind gemacht. 

Der Himmel offen. 

Wolken klein, die Luft nordwindkalt. 

Die Liebenden eilen mit fliegenden Röcken in den kaiserlichen Palast.

Es ist mal wieder soweit.

Ein Liebesbrief.

Für einen kurzen Moment aufgehoben.

Im freien Fall.

Entbunden von all dem Sterblichen.

Aus dem schwarzgrauen Wolkendach wirft es Eiskörner.

Im Wintergarten eine Zeitung .

Auf der Titelseite, links neben mir auf dem blauen Tisch, 

sehe ich 

auf dem großen schwarzweißen Grund des gedruckten Blattes 

ein kleines in Farbe gehaltenes Abbild.

Modern Talking.

Der Himmelspfosten.

Mit Gold lackiert.

Atomexplosion.

Des Sapiens Abschiedskuss. 

Aus dem Anfang.

Vor allem Beginn.

Der Baum.

Der jetzt sonnenfiebrig Wurzeln schlägt. 

Ach, Muriel, jetzt, wo ich dir schreibe, 

bin ich dir so nah wie immer.

Fühle mich klein.

Ein Flugsamen

Barmherzig streift er mich.

Der Atem eines Kolibris. 

Ausgerollt, die klebrige Zunge.

Züngelnd in der hellen Frucht.

Um mich das Blattwerk..

Sonnenhelles Bauwerk.

Leben.

Die Galoppierende Mähne. frühen Lichts.

Ach, Muriel,

im kleinen Labor

 das Selbst

unvollkommen unterwegs 

und vollkommen daheim. 

Mit dem Leib eines Neugeborenen

und dem blinzelnden Auge eines Sterbenden 

hüpfe ich zuweilen mit meinen roten Kinderschuhen 

die Stufen der Tage hinauf und hinunter, 

sehe hier und da mit meiner Mondlampe in die heilige Nacht, 

dorthin, wo still der Urgrund nach mir Ausschau hält.


  ©   by  J. G:


ps.

Ich liebe dich

 

 

 

Mittwoch, 3. November 2021

Entbindung

„Die Zerstörung der geoklimatischen Existenzgrundlagen, der Aufgang zur Menschwerdung, wird orchestriert durch ein rücksichtsloses Festhalten an einem unbewussten Betriebssystems, das in ersten Linie ausschließlich egometrisch nur den eigenen materiellen Vorteil systematisch in Krieg, Not, Elend, Hunger, Vertreibung und Münze reproduziert.

Hierbei handelt es sich um einen verdeckt gespielten Schachzug, der, da er auf dem Markt verblüfft, auf der Villa Hügel alles so lässt wie es ist. 

Das Anforderungsprofil des 21. Jahrhunderts, die Aufhebung der Zerstörung der Lebensgrundlagen, die aktiv föderative Gestaltung eines menschlichen Miteinanders der Individuen und Kulturen wird in das gähnend leere Fach der Worthülse eines Übermorgen geschoben. 

Ebenso die anstehende Erkenntnis und Aufnahme der offenen Lebensintelligenz der gesamten Evolutionsgeschichte der Natur in den mentalen Kreis der Entwicklung höherer, bewussterer Sozialformen. Damit Mensch als Lebewesen mit anderen Mensch werden kann. 

 Das mediale Kreiseln um die befeuerten Beschwichtigungsformeln, „Klimawandel“, „Rettung des Planeten“, „Wachstum“, „Fußabdruck“, markiert in einer drastischen Naturkulisse diese öffentliche Tragödie. 

Der Auftritt der Redefiguren mit der ewigen Litanei des Verschiebens des doch so Nahliegenden und Offensichtlichen auf 2060, dessen „was zu tun ist“. Seit Jahrhunderten, dick und satt in Öl aufgetragen, das purpurne  Sittengemälde einer absolutistischen Münzherrschaft privaten Grundbesitzes von Erde.

Kein Mensch malt auf dieser Leinwand.“

Johan van der Leeuwen

so spät noch

Monsieur,  kommen sie herein mein Atelier steht ihnen offen ach ja das große Bild bin noch nicht ganz fertig ihren Brief habe ich gelesen si...