Montag, 26. Juni 2017

incipit


„Aus einer Gasse zwischen den Lehmbauten stürzt eine alte Frau hervor, schlägt mit ihren Knien auf das römische Pflaster, der Torso gewunden, die Pein zertreten im Staub. Vor ihr, mit einer Dornenkrone auf dem Haupt, das Neugeborene, der eigene Körper, das Selbst, goldenes Kind. Verderbt von den Rufen, zerschlagen von den Knechten, verleugnet von den Seinen, gepeinigt von Häschern, angeklagt von den Priestern, verurteilt von den Besatzern, atmet es ihr zu „Mutter, ich mache alles neu.“

J.G:

Dienstag, 13. Juni 2017

das bleibt




Unser Präsident
hat die Mine an einen internationalen Konzern verkauft.
Die ganzen Bäume sind abgeholzt, Brunnen versiegt. 
Das ganze Wasser, weg.
Sie nehmen das Gold unserer heiligen Berge.
Sie vergiften den Himmel, nehmen uns die Kinder.
Auf unseren Feldern ernten wir mit unseren Händen nach wie vor Mais. 
Der Mais ist uns heilig.
Die Menschenfresser wollen uns jetzt auch noch den Mais wegnehmen.
Auch wenn wir arm sind und sie uns unsere Rechte mit ihren Revolvern nehmen,
wir leben mit dieser Erde seit Jahrhunderten.
Wir sehen, was direkt vor uns ist.

Des Himmels weiter Raum.



J.G: 

Vorbote

dem Ereignis des Werdens
in Materie
gebührt eine Anordnung und
Aufstellung der Buchstaben und Zeichen
durch die der schöpferische Wille 
physisch bewusst
zu sein 
im Wort
lebendig
öffentlich sichtbar wird

J.G:

so spät noch

Monsieur,  kommen sie herein mein Atelier steht ihnen offen ach ja das große Bild bin noch nicht ganz fertig ihren Brief habe ich gelesen si...