Dienstag, 15. Januar 2008

In der Dunkelkammer des Lichts

"Seien sie bitte nachsichtig, wenn ich schon hier mit der Tür ins Haus falle, doch die alphabetischen Ordnungslinien im molekularen Überleben bieten dem in Dichtung und Wahrheit herumstreifenden Denkprimaten derzeit nur eine unbefriedigende, eine am Grunde des Ereignisses nur verstellte Aussicht auf den ersehnten Lichtsatz.

Ob der mit Buchstaben bevölkerte Primat mit dem zivilen Triebwagen der Großstädte beschriftet an einer natürlichen Landschaft vorüber fährt und seinen neben ihm sitzenden Mitreisenden unversehens nach dessen Lieblingsplatz in der Kindheit fragt, ob er in einem postmodernen Sessel seit Monaten in der Flut der Anpreisungen eines Fernsehprogramms verharrt und ihm aus einer milden Erschöpfung heraus das Wort „Schaukelpferd“ entgleitet, oder ob er im obersten Stockwerk eines verglasten Wolkenkratzers die Geschäftszahlen des ersten Halbjahres auf seinem Schreibtisch wochenlang nicht aufschlägt.

Immer scheinen die schwarzen Buchstaben in Länge und Breite auf den losen Blättern so aufgestellt zu sein, dass damit nicht das letzte Wort gesprochen ist."

Aus der Erzählung "Licht den Tagen voran" J.G:

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

überaus

 still ein blatt im wind   ©   by  J. G: