Eine nach philosophischem Pech und Schwefel stinkende Tagesnotiz von Hyperthermophilen aus der Tiefsee eines Schnürbodens.
Als junger Knabe von fünf Jahren, so habe ich von meiner älteren Schwester Marie in diesem Sommer erfahren können, hatte mein Bruder Krupphusten.
In dieser Zeit überkamen ihn drei Erstickungsanfälle.
Mein Vater Friedrich hielt ihn im Angesicht des Verlustes von Leben jedes Mal blau angelaufen an den Füßen mit dem Kopf nach unten.
In dieser Haltung atmeten seine Zellen bereits früh Leben ohne Sauerstoff.
Dem dreimaligen zirzensischen Ruf folgte er allerdings nicht.
Alle drei überhörte er, und das bis heute.
Seit dieser Umkehrung, ein früher Triumph über Entropie und ihrer akademischen Staubfänger, kommen die Silben mit der Fieberglut eines inneren Umsturzes angefüllt aus ihrer hellen Unterkunft.
Stockend, ruckweise und in weiten Sprüngen.
Steht die Herde der Impalas nur für einen Augenblick angstfrei auf der Lichtung, können auch wir frei reden, fließt alles heilsamer aus der Quelle.
Meine Schwester Marie sagt, das vor seiner anaeroben Initiation, vor diesem atemberaubenden Ereignis, er seine Laute in der ewig, ungetrübten Jugend seiner Seele auf himmlische Dschunken lud und sie mit vom Wind verwaschenen roten Segeln den gelben Fluss hinauf segeln ließ.
Erst danach erkannte er im Spiegel des Schlafzimmers seiner Eltern Elisabeth und Friedrich, dass seine Haare rot waren.
© J. G:
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