Sonntag, 30. Mai 2010

o madame



ihr bemühen ehrt mich
mir aus der bredoullie zu helfen

doch hier unten 
in der erde
leuchtet alles aus sich selbst

in ihrer kutsche zu fahren ist mir nicht möglich
ich besitze keine rücklagen
sollte etwa ein rad brechen madame
so habe ich keine mittel um den schaden zu beheben

ebenso die mir von ihnen angebotene apanage

madame
das ist alles wohlmeinend
doch auch hier liegt die sache anders

madame
ich beginne etwas
da ist es wichtig das gelobte land zu achten

in diesem einfachen gemüt
ist alles was am hofe repräsentiert
flüchtig

madame
wohin man sich sonst nur im lesen
oder als schauspieler hintraut

dort stehe ich
schauen sie madame
und habe alles unter meinen rechten fuß

hier ist alles doppelt madame
zwei in einem nest
ja, sie sehen richtig madame
schauen sie nur

das, was der gottlose abstieg aus herz,
knochen geborgen hat
soll nun unter der lichten feder seine wahre größe bekommen

sicher madame
bei diesem gang braucht jeder freundschaftliches und hilfe

da sie dem könig meine bilder empfohlen haben
dafür spreche ich dank

auf diese art und weise seinen lebensunterhalt zu verdienen
ist gut

sollte ich auf diesem wege
meine verbindlichkeiten begleichen können
ist mir wohl

sollte weiterhin am hofe meine handreichungen und begabungen geschätzt werden
dann freut mich das

madame
so bin ich der
der nichts hält
vielleicht auch der, der nichts hat
sollte ich der böhme sein
der vagant, so wie die bediensteten am hofe schwätzen
da irren sie

kein venizianer spielt hier das stück
land meiner wahl“
auch nur einen winter als komödie unter den brücken
zu kalt und zu feucht
madame

halten sie ein
der liebe worte finden sich woanders
vielleicht am fluß
sie entziehen sich des gezielten ausdrucks
wollen eher in freier wildbahn aus dem leib
was wir aneinander haben madame
das liegt nicht in meiner hand

schauen sie madame, dort unten
mein hausboot

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