„o flammende helle
o goldenes licht
regen des himmels
flute mich"
Vor 4500 Millionen Jahren hob sich der Vorhang irdischen Theaters.
Gravitätisch umsorgt im Sonnenbett und verrückt vor kosmischer Strahlung zieht der pulsierende Ball mit seinen vulkanischen Laboren und den Vagabunden und Nomaden in den Nebelkammern taumelnd seine Bahn.
Die Proben für das erste Premierenstück "at all" finden im Freien, unbedacht satt. Der Intendant des Theaters lässt danach alle Vorstellungen bewusst ins Wasser fallen.
Die Passage eines „Überhaupt-Daseins“, einer inneren Durchdringung und zeitlosen Umarmung der gesamten Tiefe von toter und lebendiger Existenz, erschließt sich über die schlichte Teilnahme jedes Dings und jeder Spezies am kosmischen Weltgeschehen, jener Teilnahme, die ist, atmet, in sich aufnimmt, wahrnimmt, was sie passiert, sich verbindet und in einem Moment wieder alles sein lässt.
Dabei handelt es sich nicht um ein handhabbares Begreifen, einer jener neuronalen Bewegungen im Zerebrum, die sich im Kopf des Teilnehmers bemühen, die Szene in einer Stanzform als Eigentum festzuhalten, sondern eher um ein kopfloses passieren lassen, einer freien Passage an der zerebralen Zollschranke.
So als würde man an einer Waldlichtung stehen, den Wind fühlen und das Licht zu Boden fallen sehen und gleichzeitig befinde man sich irgendwo in den Weiten des kosmischen Geschehens und eine stillgewaltige Ahnung durchflutet einen, in welch einer Welt das kleine Ich mit seinen Füßen am Waldesrand im grünen Gras steht.
Plasma, vielleicht jenes Medium, das den Geist des physikalischen Beginns im Blut als Impression erinnert, ihn gegenwärtig durch alle 100 Billionen Zellen eines mentalen Körpers belebend passieren lässt.
Weltgeschehen ereignet sich im Großen wie im Kleinen in einer rasenden Geschwindigkeit, gleich einem rasendem Stillstand..
Lichtgeschwindigkeit gleich hier mehr oder weniger einem Schneckentempo.
Die Sensation Welt ereignet sich in einem zeitlosen Informationsraum, der in seinem Ereignishorizont keinen Abstand hat. Es gibt in diesem „Raum“ offensichtlich keine Übertragungsgeschwindigkeit von einem Ort zu einem anderen. Es ist ein Ort, der keinen Abstand hat zwischen Anfang und Ende.
Hier passiert alles gleichzeitig.
Das eigene, zellulär betriebene Herz, lichtet jene rasende Geschwindigkeit, das NU eines Augenblicks, mit einer einzigen Fotografie ab.
Jedes Lebewesen macht bei seinem Auftritt auf dieser kosmischen Bretterbühne sein ganz eigenes Bild von diesem Augenblick. Es ist der Moment, wo es einatmet, den Atem anhält, auf den Auslöser drückt, ausatmet und in der gleichen Sekunde mit dem Bild wieder verschwindet.
„Alles was mich passiert“
Jede Lebensform nimmt teil, macht diese Bewegung mit den eigenen Gegebenheiten und Möglichkeiten. Der Interpretation sind dabei keine Grenzen gesetzt. Mit Wau Wau, einem leisen Miau, einem Gedicht, einem Duft, einem Summen oder auch mit einem schlichten Mu.
"Ohne den Transfer kosmischer Strahlung aus der Geburtssekunde des Universums in den lebensphysikalischen Aufbau hat Leben sich nicht in einem inneren Zusammenhang evolvieren können.
Das Subjekt dieses inneren Zusammenhangs bietet der kosmische Atem, die Transzendenz der Materie, das ausstrahlende Talent radioaktiven Zerfalls, die herrliche Begabung zum Wandel, einem Aufstieg über Materie und Leben zu einem Werden, dessen lebendiges Urteil und bewusste Wahl wir sind.
Allerdings kommen die Silben nicht aus einem Teilchenbeschleuniger.
Sie kommen aus dem Innenhof der Materie, das in der Spezies Sapiens menschlich aufscheint."
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