Dienstag, 5. Juni 2012

Poesie ist Ursprung...


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... Universum nur der Knall"




Gleich mit der ersten Zeile musst du ihnen in den Schritt greifen.


„Wenn sie mich fragen, „ich“ das sind die Leute, im Grunde die ganze Welt.“


„Auf der Titelseite der Wochenzeitung, die links neben mir auf dem blauen Tisch liegt, sehe ich auf dem Schwarzweißgrund ein kleines in Farbe gehaltenes Abbild einer Atomexplosion. Die Feuersäule, die in den Himmel aufragt, trägt den barocken Glanz von Gold. Vom Boden aufwärts besitzt der Himmelspfosten den Zuschnitt eines Baumes, der im Erdball sonnenfiebrig Wurzeln schlägt. Am irdenen Kindbett hinterlässt die unwissende Entbindung des atomaren Eifers auf dem Lineal der Rotverschiebung einen scharlachroten Abschiedskuss. Steil aufragend und eben wie eine dorische Säule, baut der weiße Zwerg brüllend das Konzentrationslager des Sapiens.


Jetzt, wo ich dir schreibe, bin ich dir so nah wie immer. Wenn das geschieht, fühle ich so etwas unsagbar Kleines, etwas, das die Größe eines Flugsamens hat und mich barmherzig streift, wie der Atem der Geliebten. 


In der Feldsaat sehe ich stoisch ruhend das eingerollte Blattwerk des Lebens, die Weltentreppe, ein sonnenhelles Bauwerk, das der trüben Vorteilslinse des mentalen Primaten wie ein Nichts erscheint. Mit dem lichten Leib eines Neugeborenen und den blinzelnden Augen eines Sterbenden hüpfe ich bei Tage mit meinen zu großen Kinderschuhen laut und leise die Stufen hinauf und sehe hier und da mit meiner Mondlampe in die heilige Nacht, wo ich still nach dem Urgrund Ausschau halte.   

©  by  J. G: 

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