Donnerstag, 7. Juni 2012

die weide lebt




„Sie ist entzückt,
wie weit die Menschen schon
mit der Begeisterung der Materie sind“

Johan van der Leeuwen

In die Nacht.
Reine Flunkerei.
Bleibe stehen, mache einen kleinen Schritt zurück, leicht seitwärts.
Eine Sensation.
Ich bin zweimal.
Hebe alles auf.
Zu meinen Füssen 
Seligkeit.

Der Indianer schnattert und hängt auf dem kurzen Weg in das Häuschen entzückt vor lauter Glück auf beiden Seiten kleine, helle Glöckchen und bunte Fähnchen in die funkelnde Nacht.

Ich wandle und kann nicht genug davon in meinen Besitz nehmen.

Nach vorn.
Zwei Drei Schritte
1000 Jahre vorbei.

Panaroma fließt in Strömen.
Vorn zwischen zwei hochaufragenden Eichen links und rechts steht ein kleines Häuschen. 
Licht fällt herrlich zu Boden

Vor der Tür lege ich meinen weißen Mantel ab, stelle meine Holzschuhe ordentlich zur Seite, öffne die Tür, schließe sie.

In diesem kleinen Häuschen liegt der Indianer ausgedehnt und nackt.
Lege mich nach oben.
Zu ihr.
Mit dem roten Mond küsse ich ihre linke Schulter.
Ihre silbernen Füße entflammen meine Hände.
Gott ist auch da. 
Er liegt oben, rechts, schräg gegenüber.
Drei in einem Nest.

„Das 3. Jahrtausend, eine einzige Entbindung.“
M. McIron

Alles Da.
Nichts begehrt.
Die Seele wohnt in einem goldenen Haus.

"Madame, was sollen wir noch glauben
bei dieser schönen Aussicht“ J.G:

Unzählbares Geben in dieser Nacht.
Das Essen ist vorbereitet, der Kamin brennt, der rote Wein in Kelchen, das kleine Gebäck, der gute Tabak, die zwei Engel segnen still mit ihrem Dasein, sitzen brav und hören den Menschenkindern aufmerksam zu.

„o goldenes meer
du rausch im hellen
umarme mich
küsse mich
flute meine zellen“
J.G:

Zur späten Stunde, weit nach Mitternacht,
reicht Herr Wiese den Liebenden getrockneten Salzfisch.

Das Wissen der Nacht.

In einem letzten Schwitzgang der drei bloßen Körper ist alle Bindung gelöst.
Die blanke Schwärze glänzend gelaunt.

Die nackte Haut juchzt im kalten Wasser.
Das Luftmeer jubelt still und klar.
Freude.
Selbst die Katze.
Sie tänzelt um meine Beine.
Wagt sich empor, hangelt am weißen Bademantel aufwärts.
Hockt auf meiner rechten Schulter.

Alles auf Position.
Gott schreibt herrliche Drehbücher.
Von der heißen Quelle erquickt, sitzen wir tief in den Zellen gereinigt in ihrem starken Auto, starten in die klare, kalte Nacht.

An der Weide halten wir.
Hinauf zu all den Sternen.

„unsterblich mit dem Liebhaber
bewegen sie sich über Himmel und Erde
und bilden die Farbe des Lichts“
Veden

Lieben 
mit all den Erden
Seelenleib
Alles Sein Werden

„Materie erinnert sich“ M. McIron

Auf der Handbremse in der Mitte der Konsole zwischen den beiden Vordersitzen liegt ihr Schoß offen wie ein junges, aufbrausendes Meer. Delphine jagen über die automobilen Instrumente, gleiten durch die hellen Strömungen, springen mit gespannter Haut glanzvoll aus der See und tauchen aufwärts drehend im hellen Jubel des Wassers ein, wenden unter dem Riff hin zu ihr."   © by J. G: 

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