Donnerstag, 8. Februar 2024

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"Nicht nur in jüngster Zeit wird im Rahmen öffentlich ausgetragener Meinungsverschiedenheiten wie auch politischer Debatten in der Tagespresse wie in den sozialpolitischen Sendungen des Fernsehens von einer „schweigenden Mehrheit“ gesprochen, die sich im privaten Hintergrund hält oder, wie zuletzt, sich plötzlich auf der Straße zeigt.


"Schweigende Mehrheit", wer soll das sein?

 

Nach den vielen aktiven Protesten von hunderttausenden Bürgern in mehreren Städten des Landes, wird der statistisch erhobene soziologische Faktor einer „schweigenden Mehrheit“ in den Medien immer wieder plagiierend kolportiert.


Es handelt sich um jene Menschen, die auf den Straßen sich aufgerufen fühlten, sich aus der demokratischen Grundfeste einer sozialen wie liberalen Haltung heraus gegen jede ideologisch rechtsextremistische Unterwanderung der demokratischen Verfassung als Souverän öffentlich zu Wort zu melden.

 

Nun, nach den 2. Weltkriegen im 20.Jahrhundert, den Verbrechen des Nationalsozialismus gegen jeden menschlichen Anstand und gegen jede andere Lebensart, sah sich die bürgerliche Gesellschaft und jeder einzelne Mensch in einem demokratisch verfassten Deutschland angerufen die staatstragende soziale und liberale Haltung gesellschaftspolitisch jetzt auch auf der Straße öffentlich kenntlich zu machen.

 

Die unterschiedlichen Lebensentwürfe, so in der demokratischen Verfassung verankert, sind vom Grundsatz bildungspolitisch aufgerufen, sich in einer öffentlichen Debattenkultur persönlich in Sprache, Rede und Haltung würdig zu begegnen. 

 

Die „schweigende Mehrheit“ hat diesen demokratischen Auftrag seit mehr als 70 Jahren und seit mehr als 30 Jahren in einem vereinten Deutschland angenommen und hat im täglichen Leben diesen Auftrag in einem gesellschaftlichen Miteinander ausgetragen. 


Dieses Miteinander passiert nicht laut.

Aber mit Freude.

Es ist eine Selbstverständlichkeit.

Und sie kommt ohne jegliche Hybris aus. 

Das ist Menschlich.


Das ist das gesellschaftspolitisch gelebte soziale und liberale Fundament einer demokratischen Verfassung. 

 

Nur zu leicht ist hier zu erkennen, dass es sich nicht nur in diesen Tagen um die „schweigende Mehrheit“ handelt. 


Es sind jene "Leute" in diesem Land, die mit ihrer Rücksicht, Hilfsbereitschaft, Freundlichkeit, Respekt und Toleranz gegenüber anderen Lebensentwürfen jeden Tag aktiv, privat wie beruflich, die Basis bilden für das soziale Miteinander, jenen Reichtum, der dieses Land begründet."


Johan van der Leeuwen 



 

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 still ein blatt im wind   ©   by  J. G: