Poetische Aufdeckung von Ursprung und Gegenwart in zeitfreier Dichtung
Ein radioaktives Betriebsmuster von Materie,
ihren Zuständen und ihrer universellen Erzählung.
All das ereignet sich in einem riesengroßen poetischen Bahnhof,
einer Erzählung vom Kommen und Gehen.
Name des Bahnhofs: Überall
Ankunft und Abfahrt: zeitfrei.
Diese Energiezustände von Materie bauen sich auf, kommen,
und im selben Moment zerfallen sie wieder, gehen,
nur um sich erneut aufzubauen.
Alles bei gleichzeitiger Beständigkeit und Erneuerung der äußeren Form.
Eine Sensation.
Entstehung und Zerfall,
Zustände von Materie in Leben,
ein radioaktiver Atem,
der sich im poetischen Erzählraum lebendig und bewusst fortsetzt.
© J. G:
Weinen
"Schräg lag sie in ihrem Bett, krumm und schief.
Hinfällig.
Sie nuschelte nur noch.
Nicht eine Silbe aus ihrem Himmelreich verstand ich.
Gestern war das noch besser.
Mit dem Arzt im Türrahmen.
Noch kein Ergebnis.
Mit der Anschlussbehandlung würde es schwer, sagte er.
Er hatte eine Brille mit Titanbügeln.
Sie wissen ja, das Geld, das liebe Geld, sagte er.
Ob ein Bauchkatheder gelegt werden kann, dass sei noch nicht entschieden.
In den nächsten Tagen würde sie hier versorgt,
wischte er mir im Wegdrehen in meine müden Augen.
Schwester Anke bemüht sich.
Sie meinte, heute sei sie sehr geknickt.
Ich habe ihr Suppe gebracht, die aß sie nur halb.
Dazu einen Schluck Cola aus dem Glas.
Den Pudding nahm ich wieder mit."
© J. G:
madame
nichts begehrt
die seele wohnt in einem goldenen haus
was sollen wir da noch glauben, madame
bei dieser schönen aussicht
© J. G:
„Mit der Geburt von Erde, dem hellen Wurf in die Sonnenbahn, dem leuchtenden Vorsprung seiner Herkunft, dem lustvollen Kreisen im gläsernen Schoß, der erschwungenen Drift kühler Fahrt, der segensreichen Flut von Wasser und Himmel, dem apokalyptischen Donner von Mitte, der fiebrigen Ausmündung des Inneren, dem schwerelosen Flug glühenden Eisens, dem erlösenden Niederströmen lohender Sonne, der Frucht tödlichen Regens aus Asche und Staub, aus den toten Gebeinen der Ahnen, dieser zügellosen Seelenflut, hellauf aus jenem schwarzen Quadrat, entsteht und wandelt sich die Welt.“
© J. G:
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