Sonntag, 7. Dezember 2025

Radio hören

"Vita est Deus in materia" 

 

Für die Darsteller auf dem kosmischen Parkett gibt es eine Brücke, eine Gleichungsbrücke, über die sie seit hunderten von Millionen Jahren die Plätze tauschen, Tag und Nacht. 


Die Darsteller auf der Bühne haben einen Namen


Materie und Bewusstsein.


Bei der Brücke handelt es sich um die kosmische Hintergrundstrahlung.


Der Ereignisraum hier: die Zelle.


Der Zeitraum: Das Vakuum. 


"Nicht einfach, 

die Frequenz auf diesem Sender so einzustellen, 

dass die Buchstaben sich gut lesen lassen" 


Die gesamte Heerschar agierender Mikroorganismen und Bakterien über 100te Millionen Jahren haben diese Brücke ins Leben gebaut.


So kann anorganische Materie gut informiert über den Hintergrund des kosmischen Ereignisses hinüberwechseln, um den Tanz organischer Schritte einzulösen.


Mit den Lehrjahren, dem Studium und dem Handwerk hat es bis zur Fertigstellung mehr als 4 Milliarden Jahre bedurft. Überwiegend im Medium Wasser.


Die Aufgabe war knifflig.

Zuerst jedoch war die Freude groß im Wasserballett bis über die Sperrstunde hinaus tanzen zu können.

Jedoch zu festen Formationen in stabilen organischen Strukturen kam es lange Zeit kaum.

Die kosmische Strahlung dreht kurzerhand den Strom ab. Zerschlug, kaum das sich die Partner gefunden hatten, wieder die eingegangenen molekularen Formationen.

In den Studierstuben wurden sich eifrig Notizen gemacht und in Vorlesungen freimütig vorgetragen.


Viele Vorlesungen mit dem Thema "Aufbau gleich Abbau"

Sehr viele Referate, "Abbau gleich Aufbau" 


Promotionen kamen einhellig zu dem Schluss: 

Es ist Beides.

Beides gleichzeitig.


Schön und gut ordnet sich diese Gleichung auf dem Papier.

Wie jedoch soll das praktisch im Feldversuch gelingen?


Die Akteure im Archaikum riefen zu einem breiten Dialog auf. 


Einig waren sich darüber, dass sie die Information der Strahlung als eine reellen Faktor, jedoch verdeckte, unklare Absichtserklärung für den Prozess der Entwicklung von Materie in selbstreflektierende Lebensformen in die Gleichung eintragen müssen


Doch wie könnte man die Information in den molekularen Formationen für stabile Strukturen praktisch nutzen, wenn doch die kosmische Strahlung die in Planckschen Räumen geschlossenen Verbindungen, kaum das diese auf dem Parkett realisiert wurden, wieder zerschlägt. 


Ein Satz erregte in den sich über Jahrmillionen sich hinziehenden Diskussionen Aufmerksamkeit.


In dem physikalischen Wert der Hintergrundstrahlung scheint eine Information enthalten zu sein, die sich als eine Absichtserklärung der Entstehung von Welten lesen lässt. Und das nicht nur physisch.


Materie, so stand es eines Tages in einem Handout, ist in ihren Elementarteilchen, so lässt es sich lesen, mit Lebensformen seit Äonen unterwegs. 


So sind wir angehalten diese eingekörperte Absicht von Materie in molekularen Verbindungen nicht nur zu lesen, sondern sie darüber hinaus in das alltägliche Buchstabieren, das, was Leben ist, sein und werden kann, praktisch aufzuheben.


Soweit, so gut.

Doch wie können wir, so die Studierenden Mikroorganismen und Zellverbände, diese Information auslesen für die Entwicklung komplexerer, höherer Formen von Lebensmaterie, wenn doch unsere eingegangenen Verbindungen sogleich wieder aufgelöst werden, uns keine Zeit bleibt?


Was war zu tun? 


In den folgenden Jahrmillionen und den Praktika gelang es ihnen im flüssigen Medium Wasser, dass es kein "gutes Verhalten" war, die Strahlung als Störung zu sehen, einen Gegensatz zu formulieren, also sich praktisch "GEGEN" die Strahlung zu stellen. 


Ein Weg musste gefunden werden, die Strahlungswerte als Realität anzuerkennen, sie  anders und besser zu lesen, ja sie irgendwie "durch" zu lassen, ihr Raum zu geben, ihr eine "Passage" zu ermöglichen. 


Doch wie?

Die Studierenden bewegte die ernsthafte Frage, was soll hier gelernt werden?

In einem sehr langen Zeitraum aus Experiment und Studien wurde den beteiligten Organismen in ihrem Feldversuch deutlich, diese Frage lies nur mit den molekularen Körpern selbst beantworten, ohne voreilige neuronale Konstruktionen.

 

In weiteren Praktika erkannten sie in ihren Formationen, dass ihre molekularen Verbindungen noch zu starr und zu dicht gepackt waren, alles irgendwie zu eng. 


Die Verbindungen mussten leichter, flexibler, ja mit mehr Platz anbieten in den Formationen, mehr leeren Raum anbieten im gemeinsamen Tanz auf dem Parkett. Sowas wie ein Wartesaal, ein Ruheraum, oder wie ein Vakuum, in dem der Strahlungswert als Information "passieren" kann. 


Als eine störungsfreie Information aus den Anfangsbedingungen, ohne das die molekulare Formation auf dem Lebensparkett aufgelöst wird.


Das war es.


In den molekularen Verbindungen galt es den leeren Raum des kosmischen Ereignisses einzurichten für den Durchlauf der Frequenz des Strahlungswertes. So was wie eine kommunizierende Leitung, eine "dunkle Materie", leeren Raum, die beide Seiten verbindet.


Den viralen Pionieren gelang es schließlich praktisch im Licht-Milieu der Urmeere den "leeren Raum", das Vakuum in den molekularen Formationen zu einzurichten.


Platz lassen.


Eine Sensation.


Sie generierten einen gemeinsamen, zeitfreien Raum, eine Passage, in der die weitere Entwicklung von Lebensformen direkt angeschlossen ist mit den Anfangsbedingungen. 


So befindet sich die Evolution von Lebensmaterie "in communio", real synchronisiert mit den Anfangsbedingungen.


Alltag.

Leben hat ein kosmisches Zuhause.

Ist im besten Sinne gut verbunden, "allein".


Die Strahlungswerte aus den Anfangsbedingungen des Universums können so im Vakuum der Zelle als Information einer sich entfaltenden Absicht von Materie passieren und praktisch im Alltag für die Entwicklung komplexer, mentaler Lebensformen ausgelesen werden


Ebenso sorgt die gewonnene stabile mentale Struktur in Lebensformen dafür, dass die physische Information der Strahlungswerte für eine reflektierende Entschlüsselung einer noch relativ verdeckten Absicht von Materie genutzt werden kann.


Mit der Information der Hintergrundstrahlung wäre nicht nur eine Gleichungsbrücke gefunden zwischen Ursprung und Gegenwart, zwischen Materie und Bewusstsein. 

Gleichsam wäre der lebendige Ereignisort die ausgemacht.


Die Zelle.


Albert Einstein hatte Anfang des letzten Jahrhundert mit der Lichtgeschwindigkeit hoch² eine ähnliche Gleichungsbrücke gefunden für die physische Transformation von Masse in Energie.

 

Materie verhält sich in all ihren Zuständen als eine Einheit, als ein Kontinuum. So scheint es auf dieser Einsicht, dass der physische Wert, die Information der Hintergrundstrahlung, auch psychisch sich auszulesen anbietet.


Nicht nur das Leben selbst, auch der Mensch zeigt große Freude am Zusammenkommen, an dem "in communio" sein, sondern auch die Vorreiter, die Elementarteilchen selbst eilen in ihrem physischen Charakter in dieses soziale Verhalten. 


So kann man davon ausgehen, dass die verschränkte Beziehung zu den Anfangsbedingungen nicht weit zurück liegt, einen sogenannten Möglichkeitswert hat, sondern das Leben selbst erhält durch die Passage des Strahlungswertes in der Zelle "GEGENWART". 


Das ist seit langem Alltag in dieser Provinz der Milchstraße Alltag, jedoch noch nicht freudestrahlend und hellhörig aufgenommen an den Küchentischen und in den Kaffeehäusern.



Mit der Entdeckung der "Verschränkung", des feinen Verhaltens von Materie im Bereich der Quantenphysik, einer Überwindung des klassischen Zeitraumes von zwei Ereignis-Orten, hat man bereits damit begonnen, dieses Verhalten von Materie zumindest technisch in eine soziale Kommunikation zu übertragen.


Masse/Materie wird also nicht nur über die Jahrmillionen in physische Energie, sondern auch, man höre und staune, über mentale Lebensformen in psychische Energie, also in Bewusstsein transformiert.


Jeder, der das liest, ist selbst der Nachweis für diese lebendige Tatsache.

Da macht es nur noch wenig Sinn, ein Ding zu wählen und ein anderes zurückzuweisen.


Dezember  2025     ©    Johan van der Leeuwen



 

Montag, 24. November 2025

Schlagerparade






Tag und Nacht.

Modern Talking.

Endless Entertainment.

 Der Mensch.

Der Feind.

Peng. Peng.

Schönes Nervenfieber.

Popcorn für den Schützengraben.

Frei Haus.

Und Koks. 

Noch obendrauf.

Tonnenweise.



  2025 ©   by  J. G: 


Sonntag, 23. November 2025

sich sehen

"Für dieses Jahrtausend scheint es ratsam, sich über sich selbst zu beugen, so wie ein Astronaut über die Erde, wie ein Elternpaar über die Wiege ihres Kindes, ein Physiker über den Lichtsatz der Materie, ein kleines Kind über einen Grashalm, um zu erkennen, das ich es bin, ich bin es, das ganze Leben." 


  ©   by  J. G: 

Samstag, 22. November 2025

Patent 1



„Wie können wir bewusst machen, was bereits als Wissen vorliegt?" 


Eine Schwäche der mentalen Verfassung des Sapiens zeigt, dass sie etwas als Faktum auf dem Rechenbogen in die Bibliothek des Wissens einzahlt, jedoch strukturell geht es nicht ausreichend als handelndes Bewusstsein in das Miteinander ein.


"Nie ist Wissenschaft anders entstanden
als durch poetische Anschauung."

Emerson

 

Ein System über 4 Milliarden Jahre Experiment dreht sich mit uns im All.

Ein Hotspot aus Feuer und Wasser, eine mikrobielle Forschung in Zellverbänden, ein Ozean aus tiefgreifenden Erfahrungen, einer im Verbund intensiven Entwicklung aller an der Lebensphysik Beteiligten.


Ein Komplex.


Es handelt sich um eine exzellent ineinandergreifende Intelligenz, die den Aufgang über Äonen in selbstreflektierende mentale Lebensformen entwirft. 


Eine Sensation.

 

Die inneren Zusammenhänge, die bereits der Öffentlichkeit bekannten und an den Akademien bestätigte Bedeutung von ökologischen Systemen, wie auch den verschiedensten regionalen wie lokalen Mitwelt-Initiativen, sie alle verweisen nicht nur auf ein lebendes System, von dem wir grundlegend ernährt werden, in dem wir zuhause sind, leben und wohnen. 


Es gilt dieses integrative System nicht nur als Lebensgrundlage zu bewahren und weiter in seiner tiefen Anlage zu entdecken, sondern die Entwicklung von mentalen Lebensformen, einschließlich aller Primaten wie auch der Spezies Homo Sapiens, lassen eine Richtung erkennen, die auf einen offenen kreativen Prozess verweist. 

 

Materie selbst, z. B. heutzutage auch in der KI-Forschung unterwegs, gibt sich in einer zellularen Lebensform als mentale Richtungs- wie Entwicklungsintelligenz zu erkennen. 


Die Elemente Wasserstoff wie Kohlenstoff, wie auch andere Elemente, die zu den Geburtshelfern des Universums vor ca. 14 Milliarden gehörten, spielen weiterhin eine wesentliche Rolle in der Entwicklung selbstreflexiver Lebensformen, also Lebensformen, die sich interaktiv im Verbund mit und in anderen spiegeln und fortentwickeln.


Man kann durchaus in dieser Hinsicht von einer Richtung sprechen, die die physischen Elemente wohl selbst am Anfang ihrer Geburtsstunde nicht einzulösen vermochten. Jedoch in einer zellularen Form sind die intentierten, ursprünglichen Talente wie Ausrichtung auf die Hoch-Ebene einer mentalen Selbstreflexion erkennbar.

 

Wenn man beabsichtigt die eingangs gestellte Frage nach dem WIE beantworten will, also „Wie können wir bewusst machen, was bereits als Wissen vorliegt“, muss man jedoch einen Schritt weitergehen

 

Lewis Carroll lies seine Alice im Wunderland sagen: „sie glauben ja gar nicht wie verwirrend es ist, dass hier alle Dinge lebendig sind.“ 

 

In Anbetracht der sich in Kenntnis setzenden offenen Richtungsintelligenz der Lebenszusammenhänge in den ökologischen Systemen lässt sich offerieren: „sie glauben ja gar nicht wie verwirrend es ist, dass hier alle Dinge bewusst sind.“ 

 

Die Beantwortung der Frage WIE erfordert somit eine intensivere Plastizität, um die zelluläre Wahrnehmung in der Tiefe der mentalen Struktur in der Spezies Sapiens und damit die Erinnerung der eingelagerten „Materie“ anzusprechen und einzuladen in das allgemeine Gespräch. Und nicht nur das. 


Es lässt auch eine Vision zu. Das durch die Einbindung einer aktiven zellularen Wahrnehmung von Welt der Aufgang zu einer Menschwerdung gelingen könnte. 

 

Das bedeutet, das nicht nur die Intelligenz eines ca. 500 Millionen Jahre entwickelten Zerebrums beteiligt ist in der Abbildung und Gestaltung von Welt, sondern auch die über 4 Milliarden Jahre Studium, Entwicklung und Erfahrung von Zellstrukturen des Körpers, die ihr Mitspracherecht einfordern, wenn es um das Wissen und das Bewusstsein des Lebens geht.

 

Die Art.

Die Buchstaben wurden in ausgedehnten biografischen Sekunden in den letzten Jahrzehnten in den allgemeinen Pool von über 4 Milliarden Jahren Entwicklung von Materie eingeworfen. 


Im Wintergarten und in freier Fahrt entstand das Gefühl, dass allein die im Verhältnis kurze Historie des Sapiens nicht nur einen eingeschränkten Blick freigibt, sondern dass die Buchstaben auf dem Kopf und seitenverkehrt aufgestellt sind.


Aus diesem Zugang durch die Hintertür in das „Wunderland“ von Alice fand sich in den Hosentaschen ein Gebrauchsmuster.


BEIDES.


Von der Reise zurück lag dieses Gebrauchsmuster auf dem Küchentisch.

Freunde, Familie und Leute versammelten sich um dieses Mitbringsel..


Ausgepackt konnte man das Innere hören und sehen.


Zufall.

Gleichung ohne Zahlen. 

Materie = Bewusstsein.


Dieses Gebrauchsmuster ziert in all den Buchstaben nicht nur diese eine Seite.


November 2025  ©  by Johan van der Leeuwen 



Donnerstag, 6. November 2025

John,



was schreibst´n gerade?


ein Sandweg

führt zu einem Fluss


hier

unweit des Ginsters

die Aneignung der Welt 


in des Sonnenwaldes kühler Flur

erhebt die Erde ihr Gesicht

glutwarm strömt aus purpurner Schale

des unsterblichen Wortes Licht


 November 2025 ©   by  J. G: 

Dienstag, 16. September 2025

vorhanden


Das Kleine.

Unendliche Ausdehnung.

Passage.

Kein fixer Punkt.


  2025 ©   by  J. G: 

all das


 


im grünen felsenschoß

honigsüß

das sehnen

 

im pflücken

der reifen frucht

leuchtet der große leib

schon vor dem tag


 

o morgenröte

du geliebte

du bist es

im goldenen flug

der kuss der roten mähne



2004 © by J. G: 



festland


 

mit seichtem schlag

der flügel nacht

wendet alles

licht empor



Copyright 2004 © by Jonathan Goodwill

Donnerstag, 4. September 2025

gewaltig

Silben schwimmen zu den Laichplätzen

Die Verjüngung des Corpus findet im Niederlegen sein Ohr.

Am Morgen die Bemalung des Gewölbes.


Nichts stimmt mehr, nichts. 

Keine Orientierung mehr. 

Menschen nicht, Orte nicht, Gegenstände nicht, auch wer man selbst ist. 

Die neuronale Ortung, ein Totalausfall. 

Hilfe winkt von fern. 

Die pränatale Erinnerung.

Ein tiefes Empfinden.

Eingefühlt über Äonen in all den Körpern.

Zeitaltern der Intuition.

Geborgenheit.

Ein Hauch  von „schon vor allem“ weht auf. 

Die Ur-Silben „ma---ma“ sind zu hören.


  ©   by  J. G: 

Donnerstag, 7. August 2025

sand


bin ich

das kleine körnchen

sand

urgestein

den sonnen treu

vom ewigen wind

an den strand der meere

getragen

liege ich da

mit meinen geschwistern

die augen weit

 in meinem glas 

bezeugt

den hellen ton

von überall

 


2025  ©   by  J. G:

Mittwoch, 30. Juli 2025

an jenem Ort

Nach einer Woche der Genesung, viel Schlaf, abends meist Schwarzbrot mit Butter und einem Apfel, viel Tee und Wasser, viel Arbeit im Labor und einem roten Faden vom Indianer, sitze ich im Kaminzimmer bei gedämpftem Licht und versuche mich mit dem Alphabet zu orten.

Buchstaben wohnen hier nicht.

Links von mir, mit einem kleinen Schwenk des Kopfes, blättern meine analphabetisierten Sinne nichtsnutzig in meinem Bücherregal. Dort, rechts in der Ecke, auf einer Höhe von vielleicht 40 cm, zwischen einem Tagebuch und Shiva Moon, steckt das tibetische Buch vom Leben und Sterben. Vor Jahren habe ich die gebundene Ausgabe von meinem Freund aus Thüringen entliehen. Seit dieser spirituellen Entführung von Thüringen nach Hamburg führt dieses 500 Seiten Werk ein Einsiedlerdasein bei mir. Ein paar Mal habe ich es wohl in der Hand gehalten, doch im Grunde konnte ich damit nie so recht etwas anfangen. Jetzt in dieser Stunde, in diesem schwebenden Zustand „an keinem Ort“ zu sein, greife ich zu diesem Buch und schlage das Kapitel „Das wunscherfüllende Juwel“.

Ich Lese:
„Alles Negative, das wir jemals gedacht oder getan haben, ist letztlich auf unser Greifen nach einem falschen Ich zurückzuführen, das wir hegen und pflegen, … Alle negativen Gedanken, Emotionen, Begierden und Handlungen, …, werden vom Greifen nach einem Ich und von der Selbstsucht erzeugt.“

„Wenn alles Unheil
alle Angst und alles Leiden dieser Welt
vom festhalten an einem Ich herrührt
wozu brauche ich dann noch diesen großen bösen Geist“
 
Shantideva

In Tibet soll es viele außergewöhnliche Fälle von Selbstheilung gegeben haben, die mit der Aufgabe des Besitzes in einem engen Zusammenhang stehen. So sollen Menschen, die unheilbar krank waren, ihren gesamten Besitz verschenkt haben. Nach dem der persönliche Besitz „hingegeben war“ gingen sie zum Friedhof, um ihren Tod zu erwarten. Dort, am Rande des Lebens, dort, vor den Gräbern begannen sie sich zu lösen von ihrem Ich und dehnten sich voller Mitgefühl in das Leid der Welt aus. Anstatt zu sterben, geschah es manchmal, dass die Sterbewilligen geheilt von ihrer Selbstsucht heimgingen und sich eine Suppe kochten.

„Die Art der Gnade weiß von keinem Zwang,
Sie träufelt wie des Himmels milder Regen
Zur Erde unter ihr, zwiefach gesegnet,
Sie segnet den, der gibt, und den, der nimmt…“

Porzia in Shakespeares Kaufmann von Venedig


Ich klappe das Buch zu und stelle es wieder an seinen alten Platz.

Tage später lerne ich meine Lektion.
Ich kaufe einen Weihnachtsbaum.

Eine Unterweisung, die es mit jedem Zenkloster aufnehmen kann.
In den kargen Stuben wird den Novizen das Selbst in Reinlichkeit, Achtsamkeit und Mitgefühl gelehrt, nicht nur für das eigene, sondern für alles Leben, dass das Ureigene ist.

Ich erinnere mich an eine kleine Geschichte, die ich vor Jahren in einem kleinen, blauen Büchlein gelesen hatte. Ein Novize rennt nach einem Jahr der Meditation freudetrunken über den Flur eines Klosters, klopft am Ende des Flurs an eine Tür, betritt mit einem zufriedenen Gesicht das Zimmer seines Meisters, der seitlich am Fenster steht und hinaus schaut. „Meister“, sagt er ohne abzuwarten, „Meister, jetzt, nach einem Jahr des Sitzens, so wie du es mich gelehrt hast, habe ich des Rätsels Lösung endlich gefunden, endlich weiß ich es.“ Der Meister sah bei den freudig beflügelten Worten des Novizen immer noch aus dem Fenster. Für einen kurzen Moment herrschte Stille im Raum, dann drehte der Meister sich zu seinem Novizen und sagte: „Was für eine Blume steht im Flur auf dem Fensterbrett?“

Ein weiteres Jahr des Sitzens folgte für den Novizen.

So sitze ich im Wintergarten und höre wie Regen auf das Glasdach fällt. In der rechten Hand halte ich meinen grünen Füller, drehe ihn wie eine Gebetskette zwischen Daumen und Zeigefinger endlos hin und her.

Alles was ich bislang gelebt, erdacht und schriftlich verfasst habe, erscheint mir an diesem Regentag im Dezember, einen Tag vor der Jahreswende, wie die Pflichtgebote des Novizen, die die sehnsüchtig erwünschte Aufnahme in den Orden vorbereitet. Die tausend und abertausende Worte der Jahreszeiten, all die silbernen Boote mit ihren glanzvollen Namen, gleiten im flirrenden Licht der großen Wasser dahin. Ich sehe sie kommen, sehe ihren Scherenschnitt, sehe sie fahren. Mit dem Knarzen der Riemen, dem Rufen der Bootsführer, dem Schlagen der Flügel, dem Begehren der Ufer, löst sich die uralte Tinte aus meiner Feder. Der schwarze Jenseitsstrich auf weißen Grund.

Nach ein paar Stunden kehre ich zurück an den Tisch, zeichne das Geschehen aus meinen atmenden Körperzellen, schreibe alles nieder, zeichne in einem hellen Auf und Ab Linien und Striche.

In den darauffolgenden Tagen sah ich die Niederschrift mehrmals an, immer wieder hielt ich sie in meinen Händen, war verwundert über die Fluchtlinien am Horizont des Alphabets, die mir nicht wie geordnete Reihen von Buchstaben vorkamen, sondern wie ein Kassiber, das mir den Plan zum Ausbruch aus einem Verlies durchreicht.

Nach Tagen nahm ich die Aufzeichnungen abermals vor, um Änderungen vorzunehmen. Dabei sah ich, als ich die Schriftzeichen erneut in den Händen hielt, dass sie mit mir spielten wie Gräser im Garten mit einem Kind.

Worte, die mir etwas bedeuteten, die den Klang einer silbernen Münze auf einem Marmortisch hatten, entschwanden wie aufsteigender Rauch über einem sibirischen Dorf, und Worte, von denen ich glaubte, sie gäbe es nicht, niemals, sie wären auf ewig meiner Kehle verschlossen, dafür würde ich, auch wenn ich tausend Jahren leben würde, nie eine Silbe in meinem Liebesgrund finden, wurden mir aus dem sich öffnenden Augenlid eines Neugeborenen hellauf zugeworfen.

2008  ©   by  J. G: 

Dienstag, 29. Juli 2025

Brief an einen Nobelpreisträger

Betr.: Theorie wie Nachweis - Prinzip der Verschränkung in der Hintergrundstrahlung

 

Werter Herr Z...

 

Eine Aussage von Ihnen nehme ich zum Anlass für diesen Brief:

„Anzunehmen wäre, 

dass es im Prinzip eine Verschränkung in der Hintergrundstrahlung geben sollte.“

 

Ginge man davon aus, in der Hintergrundstrahlung gäbe es so etwas wie das Prinzip der Verschränkung, jene Strahlung, derzeit einziger singulärer Beziehungspunkt zur Entstehung des Universums, ein isotroper Wert, würde man dieser Annahme weiter folgen, so könnte man diesen Strahlungswert theoretisch in eine Verschränkungs-Gleichung zwischen „Materie und Bewusstsein“ einsetzten, so wie die Lichtgeschwindigkeit als Gleichungsbrücke zwischen Masse und Energie.

 

Möglicher Nachweis:

Wäre es in einem Experiment nicht möglich den Nachweis der Verschränkung zwischen Hintergrundstrahlung und Zell-Evolution, einer „zeitfreien“ Verschränkung von „Ursprung und Gegenwart“ (Gebser)  zu führen, in dem man nachschaut, ob dieser Strahlungswert im Zell-Vakuum als physikalische Vorgang, als „Passage“ stattfindet? Ein Vorgang des „passierens“, (Dürr) das die Evolution von Materie womöglich „von Beginn an“ synchronisiert und damit in einen mentalen Lebenszusammenhang stellt?

 

 

Mögliche Bedeutung:

Ein philosophischer Impuls, der seriös Anregung bietet über eine real vorhandene zeitlose Verschränkung zwischen Ursprung und Gegenwart nachzudenken. Zudem entstünde damit möglicherweise für die in der Natur eingebundenen mentalen Lebensformen ein Aufgang aus einer zeitgebundenen Enge der Betrachtung von Welt. Ebenso käme hiermit eine offenere Seite in den Fragen der Erkenntnisgeschichte universeller Zusammenhänge in den öffentlichen Diskurs.

 

 

Darüber hinaus

Welchen Einfluss hätte dieser Wert auf den Vorgang der mentalen Zell-Evolution und der damit einhergehenden human kreativen Ansicht und Erkenntnis von Welt? Wäre anzunehmen, dass dieser Wert, wenn er nachgewiesen, beide Seiten verbinden könnte, die Offenheit wie auch die Richtungsintelligenz des Lebens?

 

"Nie ist Wissenschaft anders entstanden 

als durch poetische Anschauung." 

Emerson

 

So komme ich nicht von der Warte eines Akademikers, sondern sitze mit all den anderen Wanderarbeitern am familiären Küchentisch der Poesie, dem Lichtsatz wie der schönen Aussicht am Tisch der Wassergläser. 


 2024  ©   by  Johan van der Leeuwen 

 

Donnerstag, 26. Juni 2025

on air


monsieur

what are those radio words?

I suggest that you come to my studio next Friday and we can choose the colours.

I really want to put this on canvas.


monsieur

I think you are quite right

Life is an open direction of development

every second a white wall

and every second the full programme of strokes and colours


What do you think of 

colibri Blue-Green, real yellow and kosmochlor Jade for the radio alone?

The best time to come is during the blue hour.

You know, because of the first light that comes on.


And please 

don't forget to bring your delicious highland coffee from Ethiopia 

and your good raspberry jam from your garden.

Thanks.

See you

Muriel



radiowords

"god has pain.

godless descent

into the divine matter

 the becoming 

of the immortal soul 

into an immortal physical body 

of conscious being" 


  ©   by  J. G: 


goldene Tasse

„Die Bedeutung der Erkenntnisse moderner Lebensphysik am Morgen, dass der Zustand von Lebensmaterie unablässig sich im Prozess einer Transformation befindet, einer permanenten Umwandlung von „Strahlung“ in Energie, also In-Formation, einer Materie aus Information, die im gesamten mentalen Zellkörper so etwas wie radio-aktivierte Lebenszusammenhänge, Bewusstsein passieren läßt. 


Dies hat sich jetzt auch im privaten Kreis am Küchentisch herumgesprochen. 


Am Nachmittag gießt sich der Tee dann etwas anders ein.“


  ©   by  J. G: 


ps.

Zeit vom 7.März 2002

Die Physikerin Lene Vestergaard entdeckt erstaunliche Eigenschaften der Materie. Sie bremste Licht von 300.000 km/sek auf 17 m/sek. ab.

 

Alles dreht sich dabei um dieses geheimnisumwitterte Bose-Einstein-Kondensat.

Ein seltsamer Zustand von Materie, in dem die Wellen der Atome sich so überlagern, dass sie im Gleichtakt schwingen, ähnlich wie Photonen eines Lasers. 

 

Lene Vestergaard verwendet in ihren Experimenten eine „elektromagnetisch induzierte Transparenz“. Dort werden Gaswolken, die an sich undurchsichtig sind, durchsichtig gemacht, indem man sie von der Seite mit einem sogenannten Kopplerlaser bestrahlt. 


Die Atome, die vorher das Licht verschluckten, lassen es dann passieren, vorausgesetzt man wählt geschickt die richtige Wellenlänge.

 

Licht wurde nicht nur extrem abgekühlt, sondern auch extrem komprimiert. Während die Spitze des Strahls radikal verlangsamt ist, rast das Ende unvermindert mit 300.000 km/sek. durch die Landschaft. Aus einem kilometerlangen Strahl wird ein Lichtscheibchen, das nur noch Bruchteile eines Nanometers dünn ist. Für eine kurze Zeit steckt der gesamte Lichtsatz im Inneren des Bose-Einstein-Kondensat. Alle Informationen des Strahls bleiben gespeichert. Schaltet man den Koppellaser wieder aus, wird die Wolke wieder schlagartig undurchsichtig.

 

„Ich verstehe zwar überhaupt nichts davon, aber warum kommen sie nicht nach Boston machen das hier“ Harvard Physiker Jene Golovchenko zu Lene Vestergaard

Sonntag, 22. Juni 2025

much more

Hinter den Kulissen.

Das Licht geht an.

Eine gute Vorstellung an diesem Abend.

Abschminken.

Flucht aus der Garderobe


Den belebten Kohlenstoff lasse ich liegen.

Das Kassenhaus geschlossen.

Verlasse das Theater zum mechanischen Glück. 

Pünktlich und höflich.

Am Ausgang laufe ich in die falsche Richtung.

 

Hier sind die Dinge winzig klein und gleichzeitig riesig groß.

Eine unglaublich bizarre Ausdehnung.

Es passiert was in den Zellen.

Hinter dem Bahnhofsgebäude fällt alles wieder zusammen.

Am Horizont krachen Wolkenkratzer jetzt wie Fliegen in die Kinoleinwände. 
An der nächsten Straßenecke beachte ich das Stoppschild.

Keiner da.

Auf der Kreuzung liegen 1000de von Korsetts und langen Messern.


Ich erinnere.

Im Foyer sah ich vor der Vorstellung einen blauen Mantel und ein paar hellbraune Lederhandschuhe neben mir an der Theaterkasse. 

In den Umarmungen der Liebenden besserte sich der Zustand schlagartig. 

Ab Montag habe ich einen Nebenjob im Warenhaus.

Erstmal stundenweise in der Spielwarenabteilung


  ©   by  J. G: 

Radio hören

"Vita est Deus in materia"    Für die Darsteller auf dem kosmischen Parkett gibt es eine Brücke, eine Gleichungsbrücke, über die s...