Donnerstag, 29. Juni 2023

ohnehin

"The species that currently populates the globe, with eyeballs and calculus and brothels, with limestone buildings and Kalashnikovs, with secret services and special deals, with rapes and monuments, with profit margins and drones, with mass graves and glass architecture, with prayers and racial mania, with e-cars and philosophy lectures, with electric chairs and AI, nefariously calls itself the center of the world, the human being.

If we look at the self-appointed rulers of the species Sapiens on their branch on the small family tree of the species, the drive of power is gilded with almightiness and harmony. 

If we look a little more closely, all self-crowned on their balcony have no crown, but lampshades on the 
head.

We see this at our kitchen tables and in the cafés of this world.

No one wears anything like that on their head."

Johan van der Leeuwen - 2015

Donnerstag, 15. Juni 2023

last night


make a phone call to the indian.

we are one.

love is a golden river.


J. G: 

I will be...



                                                                        ... in the memory of the world until it awakens.

Billy the Kid


"To carry this life as a deathless flame through the births of heaven is the secret mission of the soul"

M. McIron

rein




                         ins fassungslose

                                       © J. G:





Dienstag, 13. Juni 2023

weiße feder


 

 alles

ist zugleich

mit dem fuß

allein

auf den steinen

madame

hohe schau

absolute gerade

wort

auferstanden

im gehen

der weite himmel

unteilbar dividiert

 

madame

hier am fuße der berge

strömt

alles dasein hinauf

erweckt tief

in der höhe

was seit äonen

leblos ruft

 

hier

madame

das seil

haken sie es ein

und dort

sehen sie

der blick

in uns

erhoben

die sieben flüsse

leuchtende welt

mit all den himmeln

eilen sie

ohne anfang und ende

in goldenen sätteln

schon

vor dem tage

aufwärts

kind unserer werke

vater mutter aller dinge

hellauf

erhebe uns

aus dem schoße

über tausend berge hinweg

kommen sie

madame

noch eine gute stunde

aufwärts

sehen sie

dort oben

unsere hütte

für die kommende nacht


© J. G:  

Montag, 12. Juni 2023

Der kleine Himmel


Ein kleines Haus abseits der Straße, umgeben von großen Eichenbäumen.

Die Kinder Engel, ein Mädchen, blondes Haar, elf, rundes Gesicht, Marie Curie. 
Der Junge, zehn Lenze, aufgeweckt und umwerfend zart, der junge Amadeus.

„Ist mir min leben getroumet oder ist es war“
Walter von der Vogelweide

Gott ist Reisender.
Im einem Jahr fährt er zweimal um die Welt herum.
Gott sucht und findet.
Am Straßenrand. In den Häusern der Menschen. Auf der Wiese. In kleinen Kistchen. Nebenan. Auf dem Dachboden. In den Hosentaschen. Auf Regalen. Unter den Tischen. Im Keller. In den Schaufenstern. Auf den Nasenspitzen.
Überall.
Kinderleicht.
Und alles was ihm von seinen Reisen in die weite Welt geschenkt wird, das hängt fein säuberlich in Herrn Wieses Haus.

Sollten sie einmal an diesem Haus vorbeikommen. 
Schauen sie herein.
Es lohnt sich.
Gott ist großzügig.
Noch bevor sie in der schlichten Pracht seines Hauses einen Wunsch in sich entdeckt haben, pflückt Herr Wiese diesen Gegenstand ihres jungen Verlangens von den Wänden und reicht es ihnen zum Geschenk.

Gott hat mir in jener Nacht einen Holzzirkel geschenkt.

Jeder, der als Gast zu Besuch kommt, erhält kostenlos eine Führung durch das kleine Häuschen unter den Eichen. Wenn sie viel Glück haben, und die 14 Tage Regel von geschiedenen Eltern beachten, dann sind die kleinen Engel aus der Stadt des Westfälischen Friedens im Hause und verbreiten eine betörende Anmut, die ihnen jede Disharmonie von ihrem im Für und Wider der irdischen Belange verstimmten Cello nimmt."

© J. G: 

Freitag, 9. Juni 2023

von nichts beflügelt


'Spes' Andrea de Pisanos / Florenz

„Die Abscheulichkeit des Alltags“ sie habe Bachmann verfolgt. 


„Denn was wir haben, das ist Nichts“. 


Alles, so die Geliebte, sei Zersetzung, Verderb, Zerstörung, Phrase, dem sie sich, um die Vergeblichkeit ihrer Anstrengung, mit dem Stift in der Hand, zeitlebens entgegengestemmt habe.

 

Noch einmal. „Denn was wir haben, das ist Nichts“. 


Doch das ist viel, sehr viel. 


Die schlichte Teilnahme des Lebens am Hiersein, umgeben von jenem Nichts, dieser gigantischen Leere, beschrieben als das Universum mit seinen Milliarden von Galaxien und Milliarden von Sonnen, diesem Sein und Werden ohne  Anfang und Ende, gebettet in dieser wundersamen Nacht, in jenem schwarzen Tuch, das all das Leuchten weit und weiter dehnt.“ 


©   by  

Johan van der Leeuwen

ballett

kommen sie

madame

schon immer

haben wir 

das ewig heute

ganz nahe

bei uns

den einen augenblick

im leib

das riesenreich

unheimliche leere

erhebend

im überhaupt

das schwarze füllhorn

 meer von nichts

kommen sie

es ist sommer

die gatter sind offen

und die halme stehen hoch

sehen sie doch

das licht 

wirft sich mit ihnen

herrlich zu boden

und hier

am ufer des sees

fühlen sie doch

was für ein fahrtwind


© J. G: 

Donnerstag, 8. Juni 2023

madame

 

Copyright 2004 © by J.G:

 


ein meer über dem anderen

honigtrunken

die woge

selbstleuchtend

der körper

 

o madame

fühlen sie doch

leben

der sieg der vision

heimwärts

nach vorn

zum ursprung

ins eigene nest

 

welch offenbarung

madame

in der tiefen höhe

alle welten

strömen in geburten

sind herden

des lichts

 

madame

und hier

unteilbar

der pfad

unendlich

seine wonne

unsterblichkeit

das ziel

 

o madame

bei ihnen

bin ich da

endlich

der alleinreisende

hingeworfen

der stein

ein sucher

entflammtes wesen

atem

das naive kind

kommen sie

madame

schnell

umarmen sie mich


© J. G: 

Mittwoch, 7. Juni 2023

hellauf


aus der tiefe

der lebensphysik

aufsteigen

madame

nur noch hoch hinauf

aus den fluten

der großen wasser

tief von innen

aus der materie

aufsteigen

physisch bewusst

mit sonnenwasser benetzt

das liebessspiel

im grünen tal

kommen sie

madame

schnell

machen sie ein foto


© J. G: 




sein

zellen lesen

den ersten sommerkuss

beglückt

empor

über den dünen

alles liebe

madame

kommen sie

am nachmittag

streuen wir

puderzucker

über dem sonntagskuchen


© J. G: 

 

dort

madame

 

kommen sie

sehen sie doch nur

was für ein fest

leuchtende pferde

galoppieren

über die hügel

holen licht

aus privatem besitz

madame

kommen sie

schnell

umarmen sie mich


© J. G: 

sapiens revue

„Die alten Kaiser besetzten das öffentliche Wort negativ.  Die Neuen machen das auch. Mit Macht. Der Mensch soll tunlichst seine sterbliche ...