Mittwoch, 2. Mai 2018

nur eine treppe runter





            
da verschieben sich die kontinente
da haben die seismographen
wieder was zu tun
mit ihren dünnen nadeln
wie damals die beamten des secret service
an ihren nachtsichtgeräten
62
als die monroe sich das letzte mal
halbnackt von JFK stahl
und der liebhaber castro
zwischen all dem braunen zuckerrohr
mittelstreckenraketen postierte
ein endloser strand aus rum und liebe
bedrohte damals die welt
heute steh ich selbst am pistolerostrand
und küsse jede neugewonnene stunde
und dann auch ihn
den großen von der zuckerinsel

 o du
schwarzer bandit
im sand im wind im meer

alles schönheit
nichts als schönheit
unsterblich dann das cherio
la habana
du wilder ruf am millionenstrand

früh am morgen bin ich es dann
die wasserspuren legt
bin am leben
bin an land

lebendiger als all das leben
lebendiger als cia und kgb je erspitzeln können
lebendiger als alles schwarzpulver
je heraussprengen kann

o diese kräftigen arme aus zuckerrohr
man
mit all dieser gottverdammten materie drumherum
umfassen sie mich
heben mich aus
da werde ich
ganz hellsichtig
steige auf aus tiefer see
liege in meinem nassen nachglanz
und singe meinem krieger ein lied

over me and surround me
embrace forever

o diese kräftigen arme aus zuckerrohr
brandrodung auf nacktem fels
brennt alles erinnerte nieder
o du
flammenmeer in meinem jungen salz
treibst honigsüß aus meinem hafen
in das brandgrüne riff

schon in der früh 
jagt mich die nasse bucht
vom kai
meiner sterblichen gewohnheit

o du
schwarzer bandit
im sand im wind im meer
raubst mir die nacht 
aus meinem blauen hafen

J. G.: 

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