... mache ich zum wort
was ich in allem bin"
J.G:
Sonntag, 20. Dezember 2015
Freitag, 4. Dezember 2015
bei null
„In den Straßen ein Gewirr aus Lineal und Ausschreitung, ein gottverlassener Aufruhr aus Beinen und Bäuchen, eine meisterhafte Flut von Begehr und Nachlass. Dann ein Schlag, eine tiefe Kerbe im Fels.
Der Schlag.
Mit dem Huf.
Setzt alles in Bewegung.
Setzt alles in Bewegung.
Unheimliches Jetzt.
Urkunde aus mundloser Zeit.
Eine Sekunde vorher noch steht alles still, lautlose, kümmerlich, verlassenen, ausgetrocknet, ödes Grasland, tonlos tuschelt es im Rausch ferner Welten. Dort drüben zwei, drei Erhebungen weiter, hier auf der rechten Seite, ragt gewalttätig erhoben eine Wand aus schwarzem Stein aus dem Erdreich, dann, mit einem Schlag ist alles in Bewegung.
Die Welt.
Kehrt sich um.
Aus dem Erdreich richtet sich ein riesiger Körper auf, explodiert und rast in alle Himmelsrichtungen davon.
Ein Gewehrschuss hallt durch das Vakuum.
Die Welt.
Kehrt sich um.
Aus dem Erdreich richtet sich ein riesiger Körper auf, explodiert und rast in alle Himmelsrichtungen davon.
Ein Gewehrschuss hallt durch das Vakuum.
Blitzartig zerrt eine achtspurige Highway an deinen Hosenbeinen, wie aus dem Nichts, ein gewaltiges Sausen und Brüllen tobt in den Ohren, Pressluft marodiert in deinem Denkkasten, Kalzium wuchert unbarmherzig, erbaut in Zehnteln göttergleiche Megacitys aus Stahl und Glas. Urplötzlich erheben und senken sich ein- und ausatmend die Gezeiten der mentalen Masse über das Erdreich, ein kreuz und quer, Kommen und Gehen, eine sinfonische Uneinigkeit erhebt sich aus dem Orchestergraben, ein sinnloses, ja flüchtiges, fassungsloses vor dem Himmel hingeworfenes Notenblatt liegt plötzlich da, verlangt unnachgiebig nach einem Taktstock.“
J.G:
J.G:
Samstag, 10. Oktober 2015
Donnerstag, 8. Oktober 2015
"Versuch mal,
im Krieg einen guten Menschen zu finden."
Swetlana Alexijewitsch,
aus: der Krieg hat kein weibliches Gesicht
Swetlana Alexijewitsch,
aus: der Krieg hat kein weibliches Gesicht
Mittwoch, 23. September 2015
Dienstag, 18. August 2015
Samstag, 4. Juli 2015
Donnerstag, 12. März 2015
Handwerk
„Zum Teil
haben wir wahre Schlachten geführt um Leib und Leben, alles unter dem schwarzen Stern dieser gottverdammten Krankheit. Und dass das alles nicht umsonst ist. Aber nie ging es um das Ego, nie. Bei ihr nicht, und auch bei mir nicht. Am Ende, wenn alle Verteidigungslinien durchbrochen waren, alle Anschuldigungen überwunden, alle Selbstbezichtigungen mattgesetzt, alle Verletzungen geheilt, die letzten Tränen vergossen; es ging immer um das Lieben, das Aufheben der Seele aus dem sterblichen Meisterstück.“
© by J. G:
Sonntag, 1. Februar 2015
Tagfalter
"Das mit Liebe belebte,
die so poröse Sekunde,
der Augenblick des fallenden Lichts in die dunkle Kaverne.
Mit einem Atemzug passiert Helles meine Zellen,
löst sich das an das Ende gebundene Wort von meinem irdenen Grab.
Das hornhäutige Gesindel aus Lehranstalten, Fibeln, Klingelzeichen und Hofpausen fällt mit
einem Mantelwurf.
Die acht Himmel der Sterblichen singen ihr letztes Stück.
Der Vorhang fällt.
Das Unerhörte singt.
kein Anfang.
dann Kohlenstoff.
Seit Äonen der schwarzweiße Mann, der ewige Ruß auf dem Glas der
Wahrheit.
In der todlosen Glut schmilzt er hinter verschlossenen Türen ein zu
Brei, steigt bemalt aus dem Schlaf in Schönheit beflügelt auf.“
© by J. G:
Donnerstag, 15. Januar 2015
erbarmen
„Die Spezies, die derzeit mit dem Augenkopf als Zentrum den Erdball bevölkert, nennt sich mit Kalkül und Bordell, Kalkbauten und Kalaschnikows, Geheimdiensten und Sonderangeboten, Vergewaltigungen und Denkmälern, Gewinnmargen und Drohnen, Massengräbern und Glasarchitektur, Gebeten und Rassenwahn, Philosophievorlesungen und elektrischem Stuhl ruchlos Mensch.
Schaut man sich die gewählten und selbsternannten Könige und Königinnen der Spezies auf ihrem Ast am Stammbaum der Art an,
so ist der Ast vergoldet, jedoch morsch. Sehen wir etwas genauer hin, so haben all die Selbstgekrönten keine Krone, sondern Lampenschirme
auf dem Kopf.
Kein Menschenkind trägt so etwas auf seinem Kopf.
Kein Menschenkind trägt so etwas auf seinem Kopf.
Johan van der Leeuwen
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Sind die Buchstaben auch noch so feingliedrig geschliffen oder schroff hingeworfen, es bleibt ein unerklärliches Echo der Unvollkommenheit, ...
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einen kuss für dieses wort gab sie ihm es war poesie das lied der unsterblichen © by J. G: