Mittwoch, 18. Juni 2008

das

"Heute, in meiner Dunkelkammer des Lichts, bei der Entwicklung des gesamten Lebensvorganges in meinen Fotos und Bildern, bemerke ich allerdings weithin Offensichtliches.

Davon will ich sie, verzeihen sie dieses kindliche Geltungsbedürfnis, aufrichtig in Kenntnis setzen.

Was auf der molekularen Außenseite, auf der Membran der materiellen Sinnlichkeit, in der kristallinen Kopie von Leben, auf der sittlichen Informationsfläche als beängstigendes Abbild des Hierseins eingeätzt erscheint und allem Lebendigen Angst und Schrecken einjagt, ja zutiefst dem Scheitern des Hohen Liedes der Liebe schmerzlich und treu bis ans Ende der irdischen Tage hinterher jagt, dieses „Das“ passiert in einer glühenden Verborgenheit, einer in sich still leuchtenden Tiefe direkt unter meiner Haut als etwas unsterbliches den inneren Horizont meines physischen Körpers.

Immer, wenn ich das innere Erleben der Dinge in den zwei Dimensionen des Abbildes aus dem Chemiebad meines Fotolabors ziehe und im diffusen Rotlicht den ersten Lichtfall der Materie auf meinem präparierten Papier einlenke, steigt das glühende Bild aus Kindertagen in mir auf und ich fühle mich einbalsamiert, in allem so nah, so unglaublich heimwärts."

J. G:

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