Donnerstag, 26. Juni 2008

public viewing

das spiel ist öffentlich

Der einfache Mensch erkennt in seinem lichten Einfall, hinter den monetären Raketenabschussrampen, dass die feudalen Erlasse zum „Sparen“ mit eiskalter Tinte geschrieben und in dem lichtlosen Alphabet unbewusster Macht „rechtens“ postiert und mit rechnerischem Kalkül in Stellung gebracht sind. Feuer frei, rufen die Barone mit ihren taktischen Atombomben. Doch es gibt keine Untertanen mehr, die blind ihr eigenes Grab schaufeln.


„Die Welt bleibt wie sie ist, es sein denn,
der Mensch ändert sich“
S.A Goshe


Beleuchtungskörper
Weltumspannend.
In allem ist alles gewendet.
Zum eigenen Licht hin.
O unsterbliche Physis.
O Seele mein.

Die dienstliche Anordnung zur Grablegung des Menschen ist aufgedeckt.
Die innere Sonne umrundet.
Die zweite kopernikanische Wende abgeschlossen.
Der helle Stern, der schöpferische Wille, erscheint auf der Bühne des Welttheaters.

Dieser Lichtsatz überholt leichtfüßig das versagende, analytische „Verstehen“ des Sapiens, das so hilflos korrupt dahin debattiert, Krieg, Gewalt und Elend am Leben nicht zu beenden weiß.

Alles liegt klar und deutlich auf dem Tisch.
Alles ist öffentlich.

Zweifach eins. 
beides."

  ©   by  J. G  , aus "Schlamm des Lotos"

Donnerstag, 19. Juni 2008

überhaupt

" All die leiblichen Anstrengungen meiner irdischen Lebenslinien führen mich immer wieder blind sehend zu jenem herrlich schwankenden Untergrund, der mich, reißt der Himmel dann endlich in mir auf, nach unten in einen glühenden Palast leuchtender Sterne blicken lässt.

Die innere Führung ist bisweilen so etwas wie ein immer wiederkehrender autistischer Anfall, ein völliges Versagen der Funktionen der eigenen Art, der heimliche Versuch eines „Überhaupt“, das Dasein auf zwei Beinen und einem roten Herz in der Brust gesund ans diesseitige Ufer der Friedfertigen zu bringen.

Der Vorgang gleicht einer immerwährenden stillen Besichtigung, einer nach innen sich ausdehnenden unendlichen Weite, die einem den Hauch von Einverständnis an die Herzkammer zuflüstert, dass es gut ist einen Schritt nach vorn zu machen und sich über den Horizont der alten Welt zu beugen und zu erkennen, dass die Reise weit und weiter geht. Das es gut sein kann Herauszufallen aus dem Rahmen, der das kleine und große Leben ausschließlich in Beziehungen denkt, dass es in allen weiteren Fragen des Zusammenlebens heilsam ist, sich am Auflösen des Schemas der Kriege und der Gewalt am Leben mit einer inneren Kehrtwendung und erhobenen Armen zu beteiligen.

Sie können es mir glauben, hätte das heimsuchende Leben in jener Nacht nicht diese Autofahrt vorgesehen, dann hätte ich mich wahrscheinlich noch erfolgreicher in der Großstadt der Geschlechter verirrt oder hätte aus dem Gefühl des Versagens der gesamten Evolution vielleicht irgendeine Sammelleidenschaft begonnen."

aus: Licht den Tagen   


©   by  J. G:

Mittwoch, 18. Juni 2008

das

"Heute, in meiner Dunkelkammer des Lichts, bei der Entwicklung des gesamten Lebensvorganges in meinen Fotos und Bildern, bemerke ich allerdings weithin Offensichtliches.

Davon will ich sie, verzeihen sie dieses kindliche Geltungsbedürfnis, aufrichtig in Kenntnis setzen.

Was auf der molekularen Außenseite, auf der Membran der materiellen Sinnlichkeit, in der kristallinen Kopie von Leben, auf der sittlichen Informationsfläche als beängstigendes Abbild des Hierseins eingeätzt erscheint und allem Lebendigen Angst und Schrecken einjagt, ja zutiefst dem Scheitern des Hohen Liedes der Liebe schmerzlich und treu bis ans Ende der irdischen Tage hinterher jagt, dieses „Das“ passiert in einer glühenden Verborgenheit, einer in sich still leuchtenden Tiefe direkt unter meiner Haut als etwas unsterbliches den inneren Horizont meines physischen Körpers.

Immer, wenn ich das innere Erleben der Dinge in den zwei Dimensionen des Abbildes aus dem Chemiebad meines Fotolabors ziehe und im diffusen Rotlicht den ersten Lichtfall der Materie auf meinem präparierten Papier einlenke, steigt das glühende Bild aus Kindertagen in mir auf und ich fühle mich einbalsamiert, in allem so nah, so unglaublich heimwärts."

J. G:

sapiens revue

„Die alten Kaiser besetzten das öffentliche Wort negativ.  Die Neuen machen das auch. Mit Macht. Der Mensch soll tunlichst seine sterbliche ...