„Schritt für Schritt in einem wandernden Bett aus Staub“
© by J. G:
monsieur,
noch ein glas wasser
kommen sie
wir gehen ins atelier
setzen sie sich
sehen sie doch
hier
dieses gemälde
eine leihgabe
aus dem land der trauben
aus afghanistan
in kyanite dunkelgrau
zinnober monte amiata
und analusisch rotem ocker
dann hier
sehen sie
etwas russisch grüne erde
cadmiumgelb
eierschalenweiß
und weit draußen
im raum
traubenkernschwarz
und hören sie dort
in der tiefe
der sedimente
der irdische chor
des himmels
grund unseres kommens
es ist nicht
das schreiende blutbad
scharlachrot
das atonale porträt
des 20. jahrhunderts
kopfstehend
vermalt
und seitenverkehrt
seit jahrhunderten
der schwarze strich
raffiniert
kopiert
das zuckerstück
mit dem gesichtsscanner
eingesperrt
das kind
hingerichtet
der ewig schuldige
beklatscht
von der schwindsucht
in der hand
das alte schwert
gegen leben
und menschwerdung
dort
sapiens uniform
umnachtet
vom fall
des unsterblichen
ins gelbe ei
wütet gegen sich
ruft verzweifelt
nach erlösung
tötet im rausch
sich selbst
kinder mütter väter
hier
monsieur
sehen sie
unverschleiert
es ist
achat pfirsich nr. 9
was für eine morphologie
was für ein komposition
hören sie diesen ton
mit ihm
folgt keiner mehr
an den küchentischen
und in den cafés
dem stellungsbefehl
nicht einer
kommen sie
wir gehen in den garten
es ist noch warm
© by J. G:
„Die alten Kaiser besetzten das öffentliche Wort negativ. Die Neuen machen das auch. Mit Macht. Der Mensch soll tunlichst seine sterbliche ...