Freitag, 8. Mai 2009

wortfallen

"Nur eines vorab, ich gestehe, dieser Versuch, trotz des alphabetischen Elends, immer wieder das Unmögliche, das innerlich so Offensichtliche ausdrücken zu wollen, immer wieder und immer wieder, obwohl alle Versuche scheitern, ja grandios scheitern, all das rafft mich pausenlos wie die schwarze Pest dahin und fiebert mir von Zeit zu Zeit die uralten apokalyptischen Reiter radioaktiver Poesie auf den belichteten Film." 

  ©   by  J. G:

Freitag, 1. Mai 2009

einflimmern

"Ich verschwinde. Sinke ein, vorbei an Gott und all den anderen. Besiege in einer Nanosekunde auf dem Olymp Neid und Hass und erobere an beiden Enden Liebe in der Finsternis. Erhaben richte ich mich auf dem Opferplatz auf, unendlich, gleich einem nubischen Obelisk aus rotem Granit. 

Vor dem Krönungspalast schweben die schwerelosen Brüste der Antimaterie und der kosmische Arsch meines geliebten Kontinuums, jung, fest und unermesslich in meinen schwarzen Händen. Auf der Empore einer formlosen Macht erblicke ich das Pulsieren von 1000 Universen. Eine orgiastische Hymne an die Unsterblichkeit durchströmt das Vakuum meines Zellkörpers. Der strahlende Kuss der Materie, das vollkommene Teilen der Einheit, physisch bewusst vollbracht. 

Von den leeren Rängen prasselte Applaus auf das rostige Blechdach. 
Eine Million Jahre Regen." 


  ©   by  J. G:

sapiens revue

„Die alten Kaiser besetzten das öffentliche Wort negativ.  Die Neuen machen das auch. Mit Macht. Der Mensch soll tunlichst seine sterbliche ...